Nach der bundesweiten Razzia in der sogenannten Reichsbürger-Szene ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen ein Mitglied der Mainzer Hofsänger. Inzwischen ruht seine Mitgliedschaft.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe geht es bei den Ermittlungen um den Verdacht der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Hofsänger René R. soll zum sogenannten Reichsbürger-Netzwerk gehören, das die Bundesregierung stürzen wollte. Er wurde im Zuge der Razzia in Untersuchungshaft genommen, berichten die Badischen Neuesten Nachrichten.
René R. bewarb sich bei den Mainzer Hofsängern
Demnach stammt René R. aus Kämpfelbach im baden-württembergischen Enzkreis. Nach Angaben des Kapitäns der Mainzer Hofsänger, Christoph Clemens, hatte sich René R. in der Coronazeit bei den Hofsängern auf eine Anzeige gemeldet und Interesse bekundet, mitzusingen. Nach einer Probezeit sei er 2022 aktives Mitglied geworden. René R. fuhr einmal wöchentlich zu den Chorproben nach Mainz und war auch an den Wochenenden bei Auftritten in der Region mit dabei.
Mitgliedschaft bei den Hofsängern ruht
Aktuell sei die Mitgliedschaft von René R. ausgesetzt, sagt Clemens. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, würde man ihn ganz aus dem Chor ausschließen. Bei den Auftritten sei René R. ein "ganz normaler Chorsänger" gewesen. Er habe sich auch während der Treffen nie politisch geäußert. Aufgrund der räumlichen Distanz zwischen Mainz und seinem Wohnort habe sich der Kontakt auch nie intensiviert.
Bundesweite Razzia mit 25 Festnahmen Durchsuchungen in sogenannter Reichsbürgerszene auch in RLP
Mit einer Razzia sind die Behörden am Mittwoch bundesweit gegen die sogenannte Reichsbürgerszene vorgegangen. 25 Verdächtige wurden festgenommen, gegen 23 von ihnen erging Haftefehl. In RLP gab es Durchsuchungen an vier Orten.