Die Universitätsmedizin Mainz hat ihre umgebaute Station für frühgeborene und sehr kranke neugeborene Säuglinge eingeweiht. Jedes Jahr werden hier mehr als 450 "Frühchen" behandelt.
Etwa 50 der Babys wogen bei ihrer Geburt weniger als 1.500 Gramm. Weil Frühgeborene sehr behutsam und schnell behandelt werden müssen und oft Krankheiten haben, sei die neu ausgestattete Intensivstation für die Universitätsmedizin ein Gewinn, sagte der Vorstandsvorsitzende Norbert Pfeiffer.
Die Station für Frühgeborene wurde in den vergangenen vier Jahren direkt an den Kreißsaal gebaut. Vor dem Umbau gab es lediglich elf Betten, jetzt können bis zu 17 Babys versorgt werden.
Für Norbert Pfeiffer ist der Umbau ein echter Gewinn. Die neue Intensivstation sei wirklich attraktiv. Dort könne man die Formel 1 der Kindermedizin kennenlernen. Wer also wirklich etwas lernen wolle, der müsse nach Mainz kommen. Außerdem gebe es auch neue Aufenthaltsräume für die Angehörigen der Kinder, so Pfeiffer.
Pflegepersonal an Unimedizin Mainz fehlt
Allerdings fehlt für rund die Hälfte der Betten aktuell noch das Pflegepersonal, ein generelles Problem an der Unimedizin. Der Vorstand der Universitätsmedizin hofft aber, dass die Kinderklinik durch die neue, moderne Ausstattung als Arbeitgeber für diese Fachkräfte noch attraktiver wird.
Weil Eltern in Deutschland immer älter würden, steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder als Frühgeborene in der Universitätsmedizin behandelt werden müssten. So waren in Mainz in den vergangenen Jahren knapp ein Viertel von insgesamt etwa 2.000 Geburten pro Jahr sogenannte Frühchen. Zehn Prozent der Frühgeborenen wogen unter 1.500 Gramm. Das kleinste Kind, das laut Unimedizin bisher überlebte, wog nur 320 Gramm.
Erst vor zwei Monaten hatten das Land, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Universitätsmedizin Mainz den neuen Studiengang Hebammenwissenschaften vorgestellt, der mittelfristig für mehr Personal an der Kinderklinik sorgen soll.
Fünf Millionen Euro für Umbau der Intensivstation
Rund fünf Millionen Euro hat der Umbau der Intensivstation für die Früh- und Neugeborenen gekostet. Vier Jahre wurde laut Unimedizin gebaut.