Patientinnen und Patienten der Mainzer Universitätsmedizin müssen derzeit länger auf Termine bei planbaren Operationen warten. Die Klinik begründet dies damit, dass es zu wenig Pflegekräfte gebe.
Der seit Jahren bestehende Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege habe sich unter anderem durch die Coronapandemie weiter verschärft, sagt der Vorstandsvorsitzende der Mainzer Universitätsmedizin, Norbert Pfeiffer.
Die Personaldecke sei bedauerlicherweise derzeit nicht ausreichend. Deshalb könne es bei planbaren Operationen und stationären Aufnahmen zu verlängerten Wartezeiten kommen, so weit dies medizinisch vertretbar sei.
Notfälle werden versorgt
Lange Zeit habe man den Mangel an Fachkräften kompensieren können, so Pfeiffer. Jetzt jedoch sei die Grenze erreicht. "Wir bedauern, dass es dadurch zu Enttäuschungen und Unzufriedenheit kommen kann, und bitten unsere Patientinnen und Patienten um Verständnis und Geduld“, so Pfeiffer weiter. Notfälle und andere nicht verschiebbare Eingriffe würden weiterhin zeitnah versorgt.
Laut Pfeiffer ist die geplante Krankenhausreform aufgrund des Fachkräftemangels aber dringend erforderlich. Man brauche weniger Krankenhäuser, aber diese müssten vor allem personell besser ausgestattet sein.
Unimedizin Mainz will weiteres Personal gewinnen
Laut Pfeiffer ist die Universitätsmedizin aber sehr aktiv, um weiteres Personal zu gewinnen. Es werde unter anderem ein umfassendes Programm für Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie ein in der Region besonders attraktiver Haustarifvertrag geboten. So erhalten beispielsweise Pflegekräfte, die seit mindestens einem Jahr in der Patientenversorgung tätig sind, monatlich einen Treuebonus von 300 Euro.
Außerdem habe man auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Blick. Neben flexibler Dienstplangestaltung mit unterschiedlichen Teilzeitmodellen wird laut Pfeiffer auch bald die Zahl der Krippenplätze auf dem Gelände verdreifacht.
Auch neue Wege, wie beispielsweise eine verstärkte ambulante Patientenversorgung und mehr Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten stünden im Fokus. "Wir erachten unsere Strategie als mittel- und langfristig erfolgreich", so Pfeiffer.