Der Mainzer Spezialglashersteller Schott hat am Donnerstagabend nicht nur einen Deutschen Nachhaltigkeitspreises bekommen. Das Unternehmen wurde auch mit dem Sonderpreis in der Kategorie Klima ausgezeichnet.
"Wir freuen uns sehr über den Doppelsieg", sagte Unternehmenssprecher Jonas Spitra. Die bisherigen Ergebnisse und die Forschungen zum Technologiewandel hätten die Jury auch in der Kategorie Klima überzeugt. Schott hat am Donnerstagabend auch einen Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Sparte Glas- und Keramikindustrie bekommen.
Die Trophäen wurden auf einer großen Gala in Düsseldorf verliehen. Schott war mit einer Delegation aus zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dorthin gefahren. "Wir haben den Abend genossen und mit dem Team gefeiert", so Spitra.
Nachhaltigkeitspreis an Vorreiter in 100 Branchen verliehen
Mit dem Preis werden vorbildliche Leistungen in Sachen Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergibt ihn in Zusammenarbeit unter anderem mit der Bundesregierung und der Deutschen Industrie und Handelskammer an die Vorreiter in 100 verschiedenen Branchen.
150 Fachjurorinnen und -juroren aus Forschung, Verbänden, Beratung und Zivilgesellschaft haben entschieden, wer die Trophäen bekommt.
Schott Mainz: Glasindustrie braucht sehr viel Energie
Schott ist ein führender Technologiekonzern, der sich auf die Gebiete Spezialglas und Glaskeramik spezialisiert hat. Das Unternehmen stellt zum Beispiel Ceran-Kochfelder her oder Glas-Ampullen für Medikamente. Um dieses Glas herzustellen, braucht es viel Energie. Unternehmenssprecher Jonas Spitra sagte, für den Schmelzprozess benötige man Temperaturen von bis zu 1.700 Grad.
Dennoch hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, dass die energieintensive Produktion bis 2030 klimaneutral wird. Bisher sei man teilweise von Erdgas abhängig gewesen, inzwischen arbeite man an Technologien, die mit Strom oder Wasserstoff funktionieren.
Wasserstoff-Schmelzwanne - so groß wie ein Einfamilienhaus
Man habe zum Beispiel an einer neuen Schmelzwanne gearbeitet, die mit Wasserstoff betrieben werde. Sie sei so groß wie ein Einfamilienhaus, sagte Spitra. Die Produktion habe ein Jahr gedauert.
Schott hatte sich für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Vorfeld beworben. Er habe sehr viele Fragebögen ausfüllen müssen, sagte Unternehmenssprecher Spitra. Der Preis sei eine wichtige Anerkennung der Arbeit für mehr Nachhaltigkeit und für das Klima.