Im Dezember sind die Einwohner von Bodenheim erstmals zu den Eierwürfen auf Häuser und den Überfällen in ihrer Gemeinde informiert worden. Bei einer weiteren Versammlung am Donnerstagabend gab es jetzt überraschende Ergebnisse.
Bodenheims Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (SPD) ist im SWR-Gespräch überaus zufrieden. Denn es gibt gute Neuigkeiten. Und die wurden den Bürgerinnen und Bürgern jetzt verkündet.
"Wir wissen jetzt, wer hinter den Eierwürfen auf die Häuser und den Überfall auf eine Frau und einen Jugendlichen in Bodenheim steckt: eine Gruppe von etwa 20 Jugendlichen." Polizei und Ordnungsamt seien überzeugt, die richtigen erwischt zu haben.
Jugendliche Vandalen nicht aus Bodenheim
"Wir kennen sie jetzt alle", habe die Polizei dem Bürgermeister gesagt. Becker-Theilig betont, dass keiner dieser Jugendlichen aus Bodenheim stamme.
"Diese Gruppe fährt mit dem Zug die Rheinschiene entlang und steigt irgendwo aus. Seit November vergangenen Jahres hatten sie sich nun Bodenheim ausgesucht."
Bürgerversammlung in Bodenheim im Dezember
Nachdem Ende des Jahres mehr als 30 Häuser mit rohen Eiern oder Käse beworfen und mit Ketchup beschmiert worden waren, häuften sich die Beschwerden der Anwohner.
"Als dann noch eine Frau mit einem Messer bedroht und ein elfjähriger Junge auf offener Straße angegangen wurden, war es endgültig zu viel", so Becker-Theilig weiter.
Spontan beriefen er und die Verbandsgemeinde noch im Dezember eine Bürgerversammlung zu dem Vandalismus in der Gemeinde ein. "Da kamen sogar Menschen aus Budenheim oder Mainz-Weisenau, weil sie dort ähnliche Probleme haben."
Bodenheimer wollen sich wehren Vandalismus in Bodenheim: Angst und Wut auf Bürgerversammlung
Die Bodenheimer wollen sich nicht mehr von einer Gruppe Jugendlicher terrorisieren lassen. Auf einer Bürgerversammlung kündigten der Ortsbürgermeister und die Polizei Maßnahmen an.
Security-Einsatz in Bodenheim erfolgreich
Zusammen mit der Polizei verkündeten Gemeinde, Verbandsgemeinde und Ordnungsamt damals, dass bestimmte Straßen künftig mit Kameras überwacht werden. Außerdem wurde eine Security-Firma beauftragt - und das führte letztlich zum Erfolg.
"Mitte Januar tauchte diese Jugendgruppe wieder in Bodenheim auf", erzählt der Ortsbürgermeister,. "Daraufhin verständigte die Security die Polizei. Als die kam, sprang die Gruppe in den nächsten Zug und verschwand."
Allerdings nur, um im nächsten Bahnhof auszusteigen und zurück nach Bodenheim zu fahren. Dort wurden sie wieder von den Security-Mitarbeitern entdeckt und diesmal gelang es ihnen, die Jugendlichen festzuhalten, bis die Polizei eintraf. Die konnte dann alle Personalien aufnehmen.
Alle Mitglieder der Jugendbande sind minderjährig
Renè Nauheimer, der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Bodenheim, ergänzt: "Wir haben jetzt Strafanzeigen gegen einige aus der Gruppe gestellt. Es gab sogenannte Gefährderansprachen durch die Polizei, die Eltern wurden informiert."
Alle aus der Gruppe seien minderjährig und zum Teil strafunmündig. "Interessant ist, wir hatten vor etwa zwei Jahren ganz ähnliche Probleme hier.", so Nauheimer weiter,. "Jetzt wissen wir: Das ist diesmal eine völlig andere Gruppe. Es kommen offensichtlich immer wieder Jugendliche auf solche komischen Ideen."
Zusammenarbeit sogar mit dem örtlichen Supermarkt
Deshalb würden auch alle im Dezember beschlossenen Maßnahmen weitergeführt, so Bodenheims Bürgermeister Becker-Theilig. "Wir arbeiten inzwischen auch verstärkt mit der Bundespolizei zusammen, die für die Sicherheit an den Bahnhöfen zuständig ist. Und sogar mit dem Bodenheimer Supermarkt in Bahnhofsnähe. Wenn dort eine Gruppe Jugendlicher Eierkartons kauft, werden wir informiert."
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Die Bodenheimer wollen sich nicht mehr von einer Gruppe Jugendlicher terrorisieren lassen. Auf einer Bürgerversammlung kündigten der Ortsbürgermeister und die Polizei Maßnahmen an.