Für diese Diebestour brauchte es wohl mindestens einen großen Lkw: Unbekannte haben am Bahnhof von Mainz-Bischofsheim Schienenstücke gestohlen, die dort für Bauarbeiten gelagert waren.
Beschäftigte der Deutschen Bahn hatten am Freitag entdeckt, dass von einer Baustelle im Bereich des Bahnhofs Mainz-Bischofsheim (Kreis Groß-Gerau/Hessen) jede Menge Schienenstücke geklaut wurden. Sie haben ein Gesamtgewicht von etwa 40 Tonnen.
Beamte der Bundespolizei stellten später fest, dass es sich bei den Schienenstücken um etwa acht bis zehn Meter lange Schienenteile handelte, die von den Tätern vermutlich mit einem Lkw abtransportiert wurden. Möglicherweise nutzten sie auch einen Kran. Auf dem Baustellengelände gibt es laut Polizei keine Videoüberwachung.
Polizei sichert am Bahnhof Mainz-Bischofsheim Spuren
Am Tatort konnten noch verschiedene Spuren gesichert werden, die nun ausgewertet werden müssen. Wie hoch der Schaden ist, kann die Bundespolizei noch nicht sagen.
Beim Schrotthändler gibt es Regeln
Metall ist ein begehrter Rohstoff, die Vorkommen sind knapp, das sorgt für steigende Preise. Und das scheint auch für Kriminelle interessant zu sein. Doch 40 Tonnen Schienenteile loszuwerden, ist offenbar nicht so einfach. Ein Schrotthändler aus Mainz sagte dem SWR, normalerweise müssten sich die Verkäufer ausweisen und sie müssten nachweisen, woher die Ware stamme. Das sei in diesem Fall nicht möglich. Deshalb würde er die Ware nicht annehmen.
Deutsche Bahn schreibt Altmetall aus
Wenn die Deutsche Bahn Schienen oder Kabel zum Verkauf anbiete, dann werde das ausgeschrieben. Das bedeutet, dass Metall- und Schrotthändler eine E-Mail vom Konzern erhalten. Derjenige, der am meisten biete, bekomme den Zuschlag. Eingeschmolzen werde das Material bei Abnehmern im Ausland, sagt der Mainzer Schrotthändler - zum Beispiel in der Türkei. Er schätzt den Wert der Schienen, die Mainz-Bischofsheim gestohlen wurden, auf etwa 25.000 Euro.
Seit Jahren ein Problem der Bahn Metall- und Kabeldiebe verursachen tausendfach verspätete Züge
Für Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn gibt es etliche Gründe. Einer davon ist Metall- und Kabeldiebstahl. Für die Bahn ein großes Problem.
Wer vergangene Woche am Bahnhof in Mainz-Bischofsheim etwas beobachtet hat, das mit dem Diebstahl zu tun haben könnte, soll sich unter der Telefonnummer 069 130 145 1103 bei der Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main melden.
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