Auf dem Gelände von Boehringer Ingelheim soll bis 2026 eine neue Fabrik für medizinische Wirkstoffe entstehen. Bundeskanzler Scholz war am Dienstag bei der Grundsteinlegung dabei.
285 Millionen Euro soll das neue Gebäude kosten - mit der neuen Fabrik will der Pharmakonzern Boehringer den Produktionsstandort Deutschland für die weltweite Arzneimittelversorgung stärken.
Boehringer Ingelheim: Neue Arzneimittel gegen Krebs und Fettleibigkeit
Bundeskanzler Scholz legte den Grundstein für das Gebäude, in dem künftig an chemischen Herstellungsverfahren für pharmazeutische Wirkstoffe gearbeitet werden soll. Außerdem sollen Medikamente für klinische Prüfphasen produziert werden. Daraus sollen neuartige Arzneimittel entstehen, zum Beispiel für Menschen mit Krebs oder Fettleibigkeit.
Bundeskanzler Scholz: Bekenntnis zum Standort Deutschland
"Wir feiern das Bekenntnis von Boheringer Ingelheim zu Deutschland als Pharma- und Chemiestandort mit Tradition und Zukunft", sagte Scholz bei der Grundsteinlegung. "Dafür stehen die Investitionen, die sie hier in Deutschland tätigen."
Er betonte die Exzellenz des Pharmakonzerns im Bereich der Biotechnologie und dass mit dem Innovationszentrum auch der Grundstein für die erfolgreiche Zukunft des Pharmastandorts Ingelheim gelegt werde.
Unabhängig werden bei Medikamentenproduktion
Ukraine-Krieg, Pandemie, Lieferketten-Probleme – all das habe gezeigt, dass man bei bestimmten kritischen Produkten nicht abhängig sein dürfe. Das gelte ganz besonders für Medikamente. Deshalb sei es ihm heute wichtig gewesen, bei der Grundsteinlegung dabei zu sein.
Ministerpräsidentin Dreyer: Biotechnologie im Land vorantreiben
Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) war bei der Grundsteinlegung dabei und sagte, sie freue sich über dieses klare Bekenntnis zum Standort Ingelheim. Sie bezeichnete Boehringer Ingelheim als zentralen Partner der Landesregierung. Das Thema Biotechnologie sei bei Boehringer Ingelheim zuhause. Gemeinsam wolle man Entwicklungen in diesem Bereich weiter vorantreiben - das Land wolle dazu die Rahmenbedingungen schaffen.
30 Milliarden Euro Investitionen in Forschung und Entwicklung geplant
Die Anlage namens "Chemical Innovation Plant" soll nach Unternehmensangaben sieben Etagen und eine Fläche von rund 11.500 Quadratmetern haben.
Der Tag der Grundsteinlegung sei ein ganz besonderer Tag bei Boehringer - "auch für uns Ingelheimer", sagte Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung. Das Unternehmen plane, in den kommenden Jahren mehr als 30 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung zu investieren.
Bundeskanzler auf Rheinland-Pfalz-Tour
Durch den Besuch des Bundeskanzlers in Ingelheim kam es im Stadtgebiet zu kurzen Straßensperrungen. Wie die Polizei Ingelheim mitteilte, blieben Staus jedoch aus.
Am Montag war Bundeskanzler Scholz schon bei der zentralen Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Koblenz zu Gast gewesen.