Der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech hat im vergangenen Jahr mit seinem Corona-Impfstoff erneut gute Geschäfte gemacht. In diesem Jahr dürfte es wohl weniger gut laufen.
Rund 9,4 Milliarden Euro Gewinn hat BioNTech im Jahr 2022 verbucht. Das hat das Mainzer Biotechnologieunternehmen am Montag bei einer Analystenkonferenz bekannt gegeben. Damit ist BioNTech zwar nicht an seinen Rekordgewinn aus dem Vorjahr herangekommen, der bei gut 10,3 Milliarden Euro lag. Doch alles in allem hat das Unternehmen auch im Jahr 2022 gute Geschäfte gemacht.
An Omikron-Variante angepasster Corona-Impfstoff hat sich gut verkauft
Vom Unternehmen hieß es, die besonders an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffe seien entscheidend für das starke Finanzergebnis gewesen. Rund zwei Milliarden Dosen seines Corona-Impfstoffs Comirnaty hat BioNTech eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr ausgeliefert, mehr als ein Viertel davon seien Dosen des an Omikron angepassten Impfstoffs gewesen. Für dieses Jahr stellt sich die Mainzer Pharmafirma aber auf einen deutlichen Rückgang beim Geschäft mit Corona-Impfstoffen ein – der Erlös könnte "nur" noch bei rund fünf Milliarden Euro liegen.
Auch Partner Pfizer rechnet mit weniger Nachfrage bei Corona-Impfstoffen
Der Partner des Mainzer Unternehmens, der US-Konzern Pfizer, hatte bereits Ende Januar seine Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Danach haben die Amerikaner im vergangenen Jahr dank hoher Verkaufszahlen bei dem Corona-Impfstoff und dem Corona-Mittel Paxlovid ebenfalls sehr gut verdient. Für 2023 rechnet Pfizer indes ähnlich wie BioNTech mit einem schleppenderen Corona-Geschäft. Viele Länder säßen noch auf genügend Impfstoff und Medikamenten, teilte der US-Konzern mit. Daher stellt sich Pfizer für 2023 auf einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang ein.
Hoffnung in Krebs-Impfstoffe
Vor dem Hintergrund der sinkenden Nachfrage bei den Corona-Impfstoffen setzt BioNTech große Hoffnung in die Entwicklung neuer Therapien gegen Krebs. Das Unternehmen baut seine Forschungsaktivitäten aus, es plant 2023 Investitionen in Forschung und Entwicklung in Höhe von insgesamt 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro.
In Großbritannien wollen die Mainzer ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen. Das Unternehmen will dieses Jahr aus einer ganzen Reihe an klinischen Studien neue Daten zur Krebstherapie vorlegen. Es plant zudem den Aufbau einer eigenen Vertriebsorganisation für Krebsprodukte in den USA, der Europäischen Union und anderen Regionen in diesem und im kommenden Jahr.
InstaDeep soll übernommen werden
Im Januar hatte BioNTech zudem die Übernahme des auf künstliche Intelligenz spezialisierten britischen Start-Ups InstaDeep angekündigt. Das Geschäft soll früheren Angaben zufolge bis Ende März 2023 abgeschlossen sein.