Mit einem Trauermarsch durch Weisenheim am Berg (Kreis Bad Dürkheim) haben am Sonntag Bürger an den getöteten Arturo erinnert, der als Koch im Café Solo gearbeitet hat.
Der 41-jährige Peruaner war nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankenthal im Juni im Café Solo in Weisenheim am Berg umgebracht worden. Arturo hatte dort illegal als Aushilfskoch gearbeitet. Täter soll der Gastwirt des Café Solo sein, der sich vor einigen Wochen in die Türkei abgesetzt hat und gegen den ein internationaler Haftbefehl vorliegt. Der 64-Jährige soll seinen Koch erwürgt, die Leiche per Auto in den Kreis Kaiserslautern gefahren und dort am Straßenrand abgelegt haben.
Trauermarsch während Gäste Café Solo besuchen
Rund 50 Menschen waren zu dem angemeldeten Trauermarsch am Sonntagvormittag durch Weisenheim am Berg gekommen. Während sie vor dem Café Solo mit Kerzen in der Hand Arturo gedachten und trauerten, ging drinnen der Betrieb ganz normal weiter. "Wirklich traurig war zu sehen, dass die Leute empathielos reingehen und nicht mal nachfragen, warum seid ihr hier?", sagte Meike Pietsch aus Battenberg, die sich dem Trauermarsch für Arturo angeschlossen hatte.
Angehörige des angeklagten Gastwirts betreiben Café Solo weiter
Die Gäste des Café Solo sitzen nur wenige Meter vom Tatort entfernt. In einer Dachgeschosswohnung soll der Gastwirt des Café Solo den Koch Arturo erwürgt haben. Nachdem der mutmaßliche Täter sich in die Türkei abgesetzt hat, betreiben seine Angehörigen das Café Solo weiter.
Schwester des toten Arturo reist aus Peru an
Zum Trauermarsch ist auch die Schwester des getöteten Arturo aus Peru in die Vorderpfalz angereist. Sie dankte den Anwesenden in Weisenheim am Berg für die Anteilnahme und sagte: "Arturo hat die Leute, mit denen er gearbeitet hat, als Familie gesehen. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso das passiert ist."
Ehemalige Au-Pair-Familie gedenkt Arturo
Und auch Tom Waldenberger bedankte sich. Arturo war 2008 nach Weisenheim am Berg gekommen und hatte den damals Sechsjährigen in seiner Familie als Au-Pair betreut: "Er war wie ein großer Bruder, er hat zwei Jahre bei uns gewohnt. Arturo hat uns Spanisch beigebracht."
Organisatoren freuen sich über große Anteilnahme
Yasnar Salazar aus Chile, die seit langem in Deutschland lebt, hatte den Trauermarsch für den getöteten Peruaner organisiert: "Ich denke das ist das Minimum, was man für einen Menschen machen kann. Ich bin sehr froh, dass so viele Menschen den Weg zu uns auf sich genommen haben und heute für Arturo da waren."
Benefizkonzert für Arturo im November geplant
Musiker aus Mannheim teilten am Wochenende mit, dass sie am 19. November ein Benefizkonzert für die Familie des Peruaners Arturo spielen werden. An diesem Tag hätte Arturo seinen 42. Geburtstag gefeiert.
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