Im Fall des getöteten Mannes aus Weisenheim am Berg (Kreis Bad Dürkheim) hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal Anklage wegen Totschlags erhoben. Dringend tatverdächtig ist ein Gastwirt.
Der Mitinhaber des "Café Solo" in Weisenheim am Berg war der Chef des 41-jährigen Opfers. Er soll seinen peruanischen Mitarbeiter am 18. Juni in dessen Dachwohnung in dem Pfälzer Weinort erwürgt haben, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankenthal, Hubert Ströber. Vorausgegangen war der Tat demnach ein Streit. Der Grund: Der Gastwirt war wütend, weil sein Mitarbeiter offenbar so betrunken war, dass er nicht ordentlich arbeiten konnte.
Verdächtiger Gastwirt versucht Tat zu vertuschen
Um seine Tat zu vertuschen, soll der 64-jährige Gastwirt die Leiche wohl per Auto in den Kreis Kaiserslautern geschafft haben und sie dort an einer Straße zwischen Rodenbach und Einsiedlerhof abgelegt haben. Dort war der Tote am 19. Juni entdeckt worden.
Anfangs habe der Tatverdächtige noch versucht, die Ermittler zu täuschen: Als die Polizei die Wohnung des Gastwirts durchsuchte, habe er gerufen, sein Mitarbeiter habe sich zu Tode "gesoffen“, so die Staatsanwaltschaft Frankenthal. Außerdem habe der Beschuldigte zugegeben, am Tattag mit dem 41-jährigen Peruaner gestritten zu haben. Dabei habe er aber behauptet, er hätte den Mann entlassen.
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Haftbefehl: Gastwirt hat sich in die Türkei abgesetzt
Bereits Ende Juni war der Gastwirt spurlos verschwunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich in die Türkei abgesetzt hat. Hintergrund ist, dass der Tatverdächtige aus der Türkei stammt, obwohl er inzwischen nur noch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Seit Mitte Juli wird der Mann per internationalem Haftbefehl gesucht. Das Landgericht Frankenthal hat bewirkt, dass sein Vermögen per Gerichtsbeschluss beschlagnahmt wird. Dazu gehört auch ein Teil des Café Solo. Damit will das Gericht erreichen, dass dem flüchtigen Gastwirt das Geld ausgeht und er nach Deutschland zurückkehrt. Dieser Beschluss wurde auch im Bundesanzeiger veröffentlicht.
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