Am 25. August startete die VRNflexline – das ist ein Shuttle-Service auf Abruf in der Verbandsgemeinde Edenkoben. Wie funktioniert das Angebot?
Der Shuttle-Service besteht aus einem blauen Kleinbus. Wer von ihm abgeholt werden möchte, bestellt ihn per Telefon oder Handy-App. So funktioniert das Angebot: Die VRNflexline kann kurzfristig gebucht werden, erklärt Jennifer Back, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße.
"Je nachdem, wo sich das Fahrzeug gerade befindet, ist natürlich eine gewisse Wartezeit möglich. Man kann die Flexline übrigens bereits zwei Wochen im Voraus buchen, zudem sind auch Serienbuchungen für mehrere Tage möglich“, teilt sie auf Anfrage von SWR Aktuell Rheinland-Pfalz mit.
Wo kann der Shuttle-Service bestellt werden?
Laut VRN und Kreisverwaltung Südliche Weinstraße sind die Stadt Edenkoben und die Ortsgemeinden Großfischlingen, Kleinfischlingen, Altdorf, Böbingen, Freimersheim, Gommersheim, Venningen, Hochstadt und Edesheim an das System angebunden.
Bei der VRNflexline handelt es sich um ein Angebot des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar.
Das Ziel: Gemeinden bei Edenkoben sollen besser an die Stadt Edenkoben und an den Bahn- und Busverkehr der Umgebung angebunden werden. Außerdem sollen die Orte so auch untereinander besser vernetzt werden.
Wieviel Platz bietet ein Kleinbus?
Für den Shuttle-Service gilt der reguläre VRN-Tarif, da es sich um ein Angebot innerhalb des ÖPNV handelt. Wer etwa ein Deutschlandticket hat, muss nichts für die VRNflexline zahlen.
Jennifer Back, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, gibt auf Anfrage von SWR Aktuell an, dass mit einem Fahrzeug gestartet wird, ein weiteres Fahrzeug stehe als Reserve bereit. Der Kleinbus habe 13 Sitze, zusätzlich sei Platz für einen Rollstuhl, den man per Rampe in den Bus fahren könne.
Wann kann man den Kleinbus bestellen?
Der Shuttle-Service kann kurzfristig bestellt werden und hält auch an Orten, die keine klassische Bushaltestellen sind.
So funktioniert es: "Die VRNflexline kann von Montag bis Freitag zwischen sechs und 20 Uhr sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen zwischen acht und 20 Uhr je nach Bedarf per Telefon unter 0621 1077077 oder mit einer Handy-App bestellt werden", schreiben die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße und VRN.
Wo fährt der Kleinbus nicht?
Es gebe zwei Einschränkungen bei dem Angebot: Die VRNflexline fährt nicht für die Teilstrecke Edesheim-Edenkoben. Außerdem bedient die Flexline nicht den Bahnhof Edenkoben, teilen Kreisverwaltung und VRN mit. Die Begründung: Dort gebe es bereits ein ausreichendes Angebot. Die VRNflexline solle insbesondere die Verbindungen im ländlichen Gebiet aufwerten.
Wie bewertet der Fahrgastverband PRO BAHN das Angebot?
Das Angebot der VRNflexline gibt es bereits in Landau. Martin Mendel, stellvertretender Landesvorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN, meint auf Anfrage von SWR Aktuell: "Die Rückmeldungen, die wir von vor Ort aus Landau bekommen, sind tatsächlich überwiegend positiv." Er finde an dem Shuttle-Service positiv, dass der ÖPNV so flexibler gestaltet werde.
Ein Kritikpunkt: Da man den Service auch per App buchen kann, könnten bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie ältere Leute, sich möglicherweise schwer tun.
Ein weiteres Problem bei den sogenannten On-Demand-Angeboten, also Mobilitätsangeboten auf Bestellung, sei: "Oft hat man bei den unterschiedlichen Verkehrsverbünden unterschiedliche Bedingungen beim Vorbuchen. Jemand der vom ÖPNV eh nicht überzeugt ist, überzeuge ich nicht, wenn es kompliziert ist", sagt Martin Mendel.
"Heutige Verkehrsströme sind nicht mehr so wie vor zehn, 20, 30 Jahren, wo man im Speckgürtel von Ludwigshafen wohnt und da hin pendelt. Man fährt etwa zur Arbeit von Koblenz nach Mainz jeden Tag und da überschneiden sich schon zwei Verkehrsverbünde", meint Martin Mendel.
Der nächste Schritt müsse sein, auch wenn es aufwendig werde, dieses neue System deutschlandweit zu vereinheitlichen, sagt er.
Wie wird die VRNflexline finanziert?
Laut der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße und VRN, teilen sich die Mehrkosten von rund 100.000 Euro jährlich der Kreis SÜW und die Verbandsgemeinde Edenkoben. 13.000 Euro zahle der Kreis einmalig für die Grundinstallation.
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