Die eisigen Temperaturen draußen können für Obdachlose gefährlich werden. In Neustadt wurden deshalb jetzt Kälteboxen aufgestellt. Sie sollen sie vor dem Erfrieren schützen.
"Mir fällt ein Stein vom Herzen", sagt Robin Rothe, Leiter der Tagesbegegnungsstätte Lichtblick in Neustadt, die sich unter anderem um Obdachlose kümmert. "Ich kann jetzt viel besser schlafen." Denn er weiß, dass es gerade jetzt bei den kalten Temperaturen nachts in Neustadt eine Möglichkeit gibt, weitere Obdachlose vor dem Kältetod zu bewahren.
Die speziellen Kälteboxen sind laut Hersteller wasserdicht und erreichen bis zu 20 Grad mehr als die Außentemperatur - und das allein durch die Körperwärme.
Mit Hund kaum eine Chance auf Notunterkunft
Insgesamt vier sogenannte Kälte-Iglus wurden in Neustadt aufgestellt. Sie sollen diejenigen schützen, die nicht in Notunterkünfte können, wollen oder gar dürfen. "Es geht um die Menschen, die in der Vergangenheit schon mal in Notwohnungen waren, dort aber für sich schlechte Erfahrungen gemacht hatten und nicht mehr hinwollen", erklärt Rothe. "Oder Obdachlose mit Hunden. Denn keine Notunterkunft in Neustadt und Umgebung darf mit einem Tier bezogen werden."
Zwei der vier Kälteboxen stehen bereits seit Anfang des Monats auf einem Privatgelände. Dort sollen sie auch schon angenommen worden sein. "Wir wissen, dass da zurzeit jede Nacht jemand drin schläft", so Rothe vom Verein Lichtblick in Neustadt. Jetzt wurden zwei weitere Boxen in der Stadt aufgestellt. Sie sind durch Bauzäune leicht abgeschirmt, außerdem erhalten sie eine mobile Toilette, die regelmäßig gereinigt werden soll.
Kälte-Iglus durch Spenden finanziert
Die Kälte-Iglus sind mit 3.000 Euro komplett durch Spenden organisiert worden und sind Teil eines gemeinsamen Pilotprojekts mit der Stadt Neustadt. Nach dem Winter will der Verein eine Bilanz ziehen. "Wir haben keine Idee davon, wie sehr die Kälte-Iglus angenommen werden und wie die Reaktionen darauf sein werden. Das müssen wir alles testen", so der Leiter der Tagesbegegnungsstätte Lichtblick.
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Was tun, wenn man einen Obdachlosen nachts findet
Für Bürger, die nachts einen obdachlosen Menschen auf der Straße entdecken, rät Rothe: Wer sich traut, solle versuchen, sie anzusprechen und dann auf Notunterkünfte oder etwa die Kälte-Iglus verweisen. Ist aber die Person nicht mehr ansprechbar, sollte man sofort die Polizei und den Rettungsdienst rufen, so Rothe.
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