Konzerte, Ausstellungen und Vorträge rund um das jüdische Leben

Jüdische Kulturtage in Speyer haben begonnen

Stand
Autor/in
Leon Vucemilovic
Portrait Leon Vucemilovic

Am Sonntag haben bei der jüdischen Gemeinde in Speyer die jüdischen Kulturtage begonnen. Neben Musik und Tanz soll es auch um die Position des Judentums in aktuellen Debatten gehen.

Mit einem Konzert in der Synagoge haben am Sonntag die jüdischen Kulturtage in Speyer begonnen. Ziel der jüdischen Gemeinde ist, den Menschen in Speyer jüdisches Leben näherzubringen. Es soll um jüdische Geschichte gehen, aber auch um jüdischen Humor und jüdische Literatur.

Die Kulturtage sind für die jüdische Gemeinde in Speyer auch Gelegenheit, sich mit wachsendem Antisemitismus in Deutschland zu beschäftigen. Dazu soll es am 9. November ein Planspiel geben. Die Teilnehmer werden mit antisemitischen Aussagen konfrontiert und sollen spielerisch lernen, sich dem entgegenzustellen.

Jüdische Gemeinde will auch auf aktuelle Themen blicken

Auch Juden-Hass in der Vergangenheit ist ein Thema bei den Kulturtagen. So gibt es etwa Stolpersteinführungen und eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Pogromnacht am 9. November 1938. Damals hatte das nationalsozialistische Regime in ganz Deutschland Juden umgebracht und jüdische Geschäfte und Synagogen angezündet.

Judenhof in Speyer
Der Judenhof war im Mittelalter das jüdische Viertel in Speyer.

Die jüdische Gemeinde in Speyer möchte sich aber auch mit aktuellen Themen auseinandersetzen. So soll es unter anderem um den jüdischen Blick auf Klima- und Umweltschutz und um Sex und Selbstbestimmung im Judentum gehen.

Keine Veranstaltung zum Nahost-Konflikt

Zum Nahost-Konflikt ist dagegen keine Veranstaltung geplant. Die Polizei teilte auf SWR-Anfrage mit, die Veranstaltungen wie in jedem Jahr zu schützen. Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen sind trotz des Krieges in Gaza nach Angaben der Polizei nicht notwendig.

Einen Monat lang dauern die jüdischen Kulturtage. Neben Speyer richten sie auch Worms und Mainz aus. Im Mittelalter waren diese drei Städte das Zentrum des jüdischen Lebens in Europa. Sie werden auch als SchUM-Städten bezeichnet. Seit drei Jahren sind sie UNESCO-Welterbe.

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