Beim Prozess um die tödliche Messerattacke in Ludwigshafen-Oggersheim hat sich der Angeklagte zum ersten Mal bei den Opferfamilien entschuldigt. Staatsanwaltschaft und Anwälte hatten zuvor plädiert.
Der Angeklagte wandte sich am Montag nach mehr als drei Monaten direkt an die Familien der beiden Opfer. "Ich möchte, dass Sie von mir heute zum ersten Mal hören: Es tut mir leid, dass ich Ihren Sohn umgebracht habe", sagte der 26-Jährige. "Das war Unrecht."
"Er ist ohne Schuld", sagte die Staatsanwältin am Montag in ihrem Plädoyer. Gemeint ist: Der Mann ist wegen einer psychischen Erkrankungen nicht schuldfähig. Sie plädierte auf eine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie. Ein Gutachter hatte dem 26-jährigen Angeklagten aus Somalia im Prozess eine paranoide Schizophrenie bescheinigt. Damit änderte der Experte seine Einschätzung von der Zeit vor dem Prozess. Damals war er noch davon ausgegangen, dass der 26-Jährige voll schuldfähig ist. Mittlerweile hält er den Angeklagten für "geisteskrank", weil er Wahnvorstellungen habe und sich verfolgt fühle.
"Ich bin wirklich nicht verrückt", beteuerte hingegen der Angeklagte am Montag. Die tödliche Messerattacke hatte er bereits gestanden. Die Nebenklage schloss sich dieser Einschätzung der Staatsanwaltschaft an. Auch die Verteidigung kam zum Schluss, dass der Mann nicht schuldfähig ist, forderte allerdings nicht die Unterbringung in der Psychiatrie. Das Urteil soll am 24. Mai fallen.
Was wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann vor?
Bei dem Messerangriff am 18. Oktober 2022 in Ludwigshafen-Oggersheim starben zwei Männer, die 20 und 35 Jahre alt waren. Die beiden Handwerker wurden in einem Wohngebiet niedergestochen. Nach der Attacke griff der mutmaßliche Täter auch einen Kunden in einem Drogeriemarkt mit dem Messer an. Der 27-Jährige wurde schwer verletzt. Die drei Opfer und der mutmaßliche Täter kannten sich nicht. Der mutmaßliche Angreifer ist ein 26 Jahre alter Mann aus Somalia. Er muss sich seit dem 10. Februar wegen Mordes vor dem Landgericht Frankenthal verantworten.