Die Staatsanwaltschaft Landau hat Anklage gegen fünf Männer erhoben. Sie sollen aus den gelben Briefkästen der Post Rechnungen gestohlen und manipuliert haben. Die Deutsche Post hat auf den Betrug reagiert.
Worum geht es bei dem Fall? Die Staatsanwaltschaft Landau hat Anklage gegen vier Männer im Alter von 22 bis 25 Jahren wegen banden- und gewerbsmäßiger Diebstahl und Betrug sowie Urkundenfälschung erhoben. Sie sollen im vergangenen Sommer in 23 Fällen in Landau, Essingen, Offenbach (beides Kreis Südliche Weinstraße) und Hatzenbühl (Kreis Germersheim) Briefe mit Rechnungen aus Briefkästen der Post gestohlen, manipuliert und wieder eingeworfen haben.
Woher kam der Generalschlüssel der Deutschen Post?
Der Betrug lief der Staatsanwaltschaft Landau zufolge so ab: Die mutmaßlichen Bandenmitglieder öffneten die gelben Briefkästen mit einem Generalschlüssel der Post. Woher sie diesen hatten, das gibt den Ermittlern Rätsel auf.
Die IBAN-Nummer der echten Rechnungssteller sollen die Beschuldigten durch Kontonummern von Bandenmitgliedern ersetzt haben. Die so manipulierten Rechnungen warfen sie wieder in Briefkästen der Post ein. Die arglosen Empfänger zahlten dann brav die Fake-Rechnungen und das Geld landete auf den Konten der Betrüger.
Deutsche Post: In der Südpfalz andere Briefkastenschlösser
Auf diese Weise soll die Bande die Rechnungsempfänger um mehr als 31.000 Euro betrogen haben. Ein fünfter Mann muss sich wegen Beihilfe zum gewerbsmäßigen Bandenbetrug verantworten. Der 25-Jährige soll sein Bankkonto für die Betrugsmasche zur Verfügung gestellt haben.
Die Deutsche Post hat nun Konsequenzen gezogen. Das Schlosssystem der Briefkästen sei verändert worden, sagte ein Sprecher dem SWR. Details könne er nicht nennen, damit sich weitere Täter nicht darauf einstellen können. Allerdings würden die Schlüssel, die bei dem Diebstahl benutzt wurden, nicht mehr die Briefkästen öffnen können.
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Mutmaßlicher Kopf der Bande wohl ins Ausland geflüchtet
Laut Staatsanwaltschaft Landau fahnden die Ermmittlungsbehörden aktuell noch nach einem 22-jährigen Mann. Er soll eine zentrale Rolle in der Bande gespielt und sich vermutlich ins Ausland abgesetzt haben. Gegen ihn liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Außerdem laufen noch Ermittlungen gegen zwei weitere Beschuldigte wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Sie sollen ebenfalls Konten zur Verfügung gestellt haben, auf denen das erbeutete Geld aus den manipulierten Rechnungen dann gelandet ist.
Die nun angeklagten Männer sitzen seit August in Untersuchungshaft.
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