Manipulierte Rechnungen, gefälschte QR-Codes und immer noch der Enkeltrick: Kriminalität in Rheinland-Pfalz hat viele Gesichter. Und es gibt immer wieder neue Betrugsmaschen.
Enkeltrick, Schockanruf oder falsche Polizisten - diese Betrugsmaschen sollte inzwischen eigentlich fast jeder kennen. Doch dem Einfallsreichtum von Betrügern sind offenbar keine Grenzen gesetzt. Und die Täter werden immer raffinierter.
Wir halten Sie in Sachen Betrugsmaschen, die gerade in Rheinland-Pfalz im Trend liegen, auf dem Laufenden und sagen, wie Sie sich schützen können.
- Quishing - Der Betrug mit dem QR-Code
- Identitätsdiebstahl und Datenklau - Ihre Daten in Gefahr
- Achtung! Gefälschte Steuerbescheide unterwegs
- Manipulierte Rechnungen - Miese Betrugsmasche in Landau
- Agentur für Arbeit in Trier - Betrugsmasche "Lohnerstattung"
- Enkeltrick, falsche Polizisten und Schockanruf - Die "All-Time-Favourites"
Quishing - Der Betrug mit dem QR-Code
Zugegeben, QR-Codes sind praktisch: einfach Handy draufhalten, abscannen und ohne großes Suchen genau da landen, wo man hin wollte - zum Fahrplan der Bahn, zur Erklärtafel im Museum oder zur Bezahlapp der Parkuhr.
In Landau haben sich Betrüger genau das jetzt zu Nutze gemacht und die Codes der Parkuhren überklebt - und so die Parkenden dreist abgezockt. Quishing heißt das Ganze - eine Zusammensetzung aus "QR-Code" und "Phishing".
Die Betrugsmasche geht auch per Brief. Betrüger verschicken gezielt QR-Codes und leiten ihre Opfer damit etwa auf gefälschte Bankseiten.
Identitätsdiebstahl und Datenklau - Ihre Daten in Gefahr
Haben Sie Rechnungen für nie bestellte Ware erhalten, unberechtigte Inkassoforderungen bekommen oder ungeklärte Abbuchungen auf ihrem Konto gefunden? Das könnte ein Zeichen für Identitätsdiebstahl sein. Betrügerinnen und Betrüger nutzen gestohlene Daten wie Name, Geburtsdatum oder Kontonummer, um auf fremde Kosten Bestellungen aufzugeben oder Verträge abzuschließen. Diese Daten gelangen über Phishing-Mails oder Lecks bei großen Anbietern in die falschen Hände.
Achtung! Gefälschte Steuerbescheide unterwegs
Aktuell versuchen Kriminelle auch, mit gefälschten Schreiben vom Finanzamt an Geld zu kommen. Das Landesamt für Steuern in Rheinland-Pfalz warnt derzeit vor dieser Betrugsmasche. Empfänger der Schreiben werden darin aufgefordert, kurzfristig Einkommenssteuer nachzuzahlen.
Achtung Abzocke Neue Betrugsmasche: Gefälschte Steuerbescheide im Umlauf
Aktuell versuchen Kriminelle mit gefälschten Schreiben vom Finanzamt an Geld zu kommen. Das Finanzministerium Baden-Württemberg warnt vor der Betrugsmasche.
Die Betrüger versenden die gefälschten Bescheide per Post, fordern Steuernachzahlung per Überweisung und versuchen sich so Geld zu ergaunern. Auffällig in den gefälschten Bescheiden sind beispielsweise die angegebenen Telefon- und Faxnummern, die nicht zum Ort passen. Die zuständige Behörde in Rheinland-Pfalz rät: "Es empfiehlt sich zum Beispiel, die Steuernummern, die Angaben zum Finanzamt oder die äußere Aufmachung des Bescheids mit vorherigen Bescheiden zu vergleichen."
Neben den Steuernummern sei unter anderem auch eine angegebene Internetseite falsch oder dem Schreiben fehle es an einer Rechtsbehelfsbelehrung. Wer Zweifel hat, sollte sich mit dem Bescheid an das Finanzamt wenden und im Betrugsfall Anzeige bei der Polizei erstatten, rät das Landesamt für Steuern.
Manipulierte Rechnungen - Miese Betrugsmasche in Landau
Jüngste Betrugsmasche in der Südpfalz: manipulierte Rechnungen. Eine Betrügerbande hatte Rechnungen aus öffentlichen Postbriefkästen gefischt, in die Umschläge gefälschte Exemplare gesteckt, sie wieder abgeschickt - und dann das Geld kassiert. Insgesamt 70 Menschen sollen so betrogen worden sein.
Diebe klauten Briefe aus Postkästen Neue miese Betrugsmasche mit manipulierten Rechnungen in Landau
Fiese neue Betrugsmasche: Sie sollen Briefe mit Rechnungen aus öffentlichen Briefkästen in Landau und Umgebung geklaut und mit der eigenen Kontonummer versehen haben. Jetzt sitzen die drei jungen Männer in U-Haft.
Die erbeutete Summe liegt laut Polizei vermutlich im niedrigen fünfstelligen Bereich - also bei mindestens 10.000 Euro. Es könne allerdings sein, dass diese Zahl im Laufe der Untersuchungen noch nach oben korrigiert wird, weil Betroffenen der Betrug erst auffällt, wenn die erste Mahnung kommt.
Agentur für Arbeit in Trier warnt vor telefonischer Betrugsmasche
In Trier verweist die Agentur für Arbeit derzeit auf eine ganz spezielle Betrugsmasche via Telefon. Demnach erhalten Betriebe in der Region Anrufe, in denen ihnen unter dem Oberbegriff "Lohnerstattung" unseriöse Angebote gemacht werden. Diese Anrufe stammten nicht von der Agentur für Arbeit, teilt die Behörde mit.
Wer wegen solcher Telefonanrufe unsicher ist, sollte sich die Rufnummer geben lassen und einen Rückruf vereinbaren, empfiehlt die Agentur für Arbeit. Außerdem sollten Betriebe bei Verdacht auf eine telefonische Betrugsmasche die Polizei informieren.
Enkeltrick, falsche Polizisten, Schockanruf - Die "All-Time-Favourites"
Ganz aus der Mode gekommen sind die "klassischen" Betrügereien wie der Enkeltrick oder der Schockanruf aber noch immer nicht. Telefonbetrug sei und bleibe ein beliebtes Mittel für Straftäter, um schnell an Geld zu kommen, sagt das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz.
Geblieben sei, dass sich die Täter dabei gerne als Polizisten, Verwandte oder Bankmitarbeiter ausgeben und hauptsächlich ältere Menschen im Visier haben. Neu sei, dass die Täter inzwischen neue Techniken wie künstliche Intelligenz nutzen, um etwa Stimmen zu imitieren.
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