Am Mittwoch ist in Ludwigshafen der Grundstein für ein neues Polizeipräsidium gelegt worden. Hier sind die wichtigsten Fakten zum zukünftigen Polizeipräsidium Rheinpfalz.
Das neue Polizeipräsidium, das aus zwei Türmen bestehen wird, soll in Zukunft Platz für 650 Polizisten und Verwaltungsangestellte bieten. Der Neubau für rund 141 Millionen Euro soll in rund drei Jahren - also Ende 2027 - bezugsfertig sein. Das Gebäude mitten in der Innenstadt von Ludwigshafen ersetzt dann das alte Präsidium in Ludwigshafen-Süd, das sehr alt und zu klein geworden ist.
Neues Polizeipräsidium Rheinpfalz: Innenminister und OB legen den Grundstein
Am Mittwoch haben Innenminister Michael Ebling (SPD), Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos), der Geschäftsführer des zuständigen Landesbetriebs LBB, Holger Basten, und der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, Andreas Sarter, den symbolischen Grundstein für den Neubau gelegt.
Zeitkapsel eingemauert
Außerdem haben sie eine Zeitkapsel in den Grundstein versenkt und eingemauert. Darin: ein Spielzeug-Polizeiauto, eine Infobroschüre über das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit Organigramm sowie digitale und analoge Baupläne für den Neubau.
Wo genau der Grundstein am Ende hinkommt, steht noch nicht fest, vermutlich wird er im Eingangsbereich des neuen Polizeipräsidiums verbaut, hieß es am Mittwoch.
Innenminister: "modernstes Polizeigebäude in Rheinland-Pfalz"
Aktuell ist dort, wo das künftige Präsidium entstehen soll, noch eine fast 20 Meter tiefe Baugrube, eingefasst von gewaltigen Spundwänden. Nach Angaben des zuständigen Landesbetriebs handelt es sich dabei um das aktuell größte Bauprojekt des Landes.
Innenminister Ebling betonte, dass das neue Polizeipräsidium das modernste Polizeigebäude in Rheinland-Pfalz sein werde. Ebling räumte aber auch ein, dass so eine große Baustelle Risiken birgt.
Auch Andreas Sarter, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, schwärmt: Das neue Gebäude werde "Polizei aus einem Guss". Dort sollen künftig die Schutz- und Kriminalpolizei untergebracht werden, außerdem die Führungszentrale, die Polizeiverwaltung und die Behördenleitung - alles an einem Platz in zentraler Stelle hier in Ludwigshafen. "Ich finde, das ist ein Topangebot für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt." Zurzeit ist das Polizeipräsidium wegen Platzmangels noch auf acht Standorte verteilt.
Fertigstellung war für 2023 geplant
Der Neubau sollte ursprünglich 2023 fertig sein, aber der Start der Bauarbeiten verzögerte sich immer wieder. Einer der Gründe: Es wurden mehr Räume benötigt als ursprünglich gedacht, deshalb wird der Bau noch um eine Etage aufgestockt. Am Ende soll das Gebäude jetzt 15 Stockwerke umfassen: drei davon unterirdisch und 12 über der Erde.
Und die Kosten wurden zunächst mit einem zweistelligen Millionenbetrag angegeben - inzwischen sind sie auf mehr als 140 Millionen Euro signifikant gestiegen. Bei der Grundsteinlegung am Mittwoch begründete Innenminister Michael Ebling die Mehrkosten: "Zwischen alleine dem ersten Spatenstich im November 2022 und dem unglaublichen Baufortschritt, den wir heute schon erkennen, liegen schon wieder Preissteigerungen und auch weltpolitische Ereignisse, die am Ende das Bauen in Deutschland deutlich teurer gemacht haben."
Das Polizeipräsidium Rheinpfalz ist für die Sicherheit von fast einer Million Menschen in der Vorder- und Südpfalz zuständig.
Bisheriges Präsidium ist veraltet und zu klein
Das derzeitige Polizeigebäude entspreche nicht mehr den Anforderungen moderner Polizeiarbeit, sagte Polizeipräsident Georg Litz beim Spatenstich vor zwei Jahren. Außerdem verspreche er sich vom Neubau auch mehr Bürgernähe.
Was mit den alten Gebäuden nach der geplanten Fertigstellung Ende 2027 geschieht, ist noch unklar. Der Geschäftsführer des zuständigen Landesbetriebs LBB, Holger Basten, sagte dem SWR, man prüfe den Bedarf anderer Landesinstitutionen. Wenn die Gebäude nirgendwo sonst gebraucht werden, könne die Stadt Ludwigshafen das Gebäude übernehmen. Ansonsten würden sie auf dem freien Markt an den Meistbietenden verkauft.
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