In Kirrweiler (Kreis Südliche Weinstraße) werden Wohnungen mit Landesmitteln gebaut. Für die Sozialwohnungen gab es heute den Förderbescheid. Bisher ist in dem Dorf günstiger Wohnraum Mangelware.
In der Ortsmitte von Kirrweiler werden insgesamt 19 neue Wohnungen gebaut - davon 16 als günstige Sozialwohnungen. Im Erdgeschoss wird es dann zehn Mini-Wohnungen in einer Wohn-Pflege-Gemeinschaft für Alte geben und im ersten Stock noch einmal sechs Wohnungen für Alte, Familien und Singles mit kleinem Geldbeutel. Hier entsteht, was in Rheinland-Pfalz und in ganz Deutschland mittlerweile Mangelware ist: "öffentlich geförderter Wohnraum".
Wohnen für 5,60 Euro pro Quadratmeter
In Kirrweiler wohnen etwas mehr als 2.000 Menschen. Das Dorf an der Südlichen Weinstraße zwischen Landau, Neustadt und Speyer wird dominiert von Einfamilienhäusern - günstige Mietwohnungen sind rar.
"Wir bauen hier Wohnungen für Ältere, die in eine kleine, günstige Mietwohnung ziehen wollen, aber auch für alle anderen mit wenig Geld, die im Dorf bleiben wollen", sagt Christian Rohatyn vom Gemeinnützigen Siedlungswerk Speyer. Die Sozialwohnungen in Kirrweiler kosten die Mieter später 5,60 Euro pro Quadratmeter. Das Siedlungswerk der katholischen Kirche und die örtliche Herta-Kuhn-Stiftung sind die Bauherren.
Land fördert Sozialwohnungen in Kirrweiler
Die Wohnungen entstehen auch mit Landesgeldern. Vor Ort in Kirrweiler haben am Dienstag die rheinland-pfälzische Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) und der Vorstandssprecher der Investitions- und Strukturbank (ISB), Ulrich Dexheimer, den Förderbescheid übergeben. Dazu gehören ein Darlehen von rund zwei Millionen Euro und Tilgungszuschüsse von rund 915.000 Euro aus dem Sonderprogramm zur Förderung sozialen Wohnbaus. Die Sozialwohnungen müssen dann 20 bzw. 30 Jahre lang zum festgelegten Preis an Menschen mit Wohnberechtigungsschein vermietet werden.
"Für die rheinland-pfälzische Landesregierung steht das Thema sozial geförderter Wohnraum ganz oben auf der Agenda", sagte Finanz- und Bauministerin Ahnen (SPD) in Kirrweiler. Am Montag hatte der DGB mehr Sozialwohnungen in Rheinland-Pfalz gefordert. Bundesweit sinkt die Zahl an Sozialwohnungen. Ein Problem dabei: Wohnungen fallen nach einer bestimmten Zeit als Sozialwohnungen weg, weil die Preisbindung nur einige Jahrzehnte lang gilt.
Ja, die Warteliste ist lang, bestätigt die GAG Ludwigshafen, die größte kommunale Baugesellschaft in der Pfalz. Jedes Jahr gebe es rund 12.000 Suchanfragen nach einer Wohnung, aber nur 800 bis 900 Mieterwechsel. "Einer bekommt eine Wohnung, 14 gehen leer aus", sagt Constanze Kraus von der GAG.
Die GAG Ludwigshafen vermietet rund 13.000 Wohnungen - die Hälfte davon sind Sozialwohnungen. Diese Anzahl zu erhöhen, das scheint aktuell kaum möglich. Derzeit laufe noch ein Bauprojekt im Ludwigshafener Stadtteil Ruchheim, so Kraus von der kommunalen Baugesellschaft. Wenn die 146 Sozialwohnungen dort fertig sind, gebe es aber erst einmal kein neues Bauvorhaben.
Die GAG sagt: Die Fördergelder des Landes wären wohl da, aber die Ludwigshafener Baugesellschaft teilt die Probleme, die auch andere Bauwillige haben: die Preissteigerungen, deren Entwicklung oftmals nicht vorhergesagt werden könne. "Was uns fehlt, ist ein Generalunternehmer, der ein solches Projekt zu einem guten Preis für uns bauen kann."