Kommunen unter Druck: Bis zum Sommer sollen nach Angaben der Stadt etwa 100 Geflüchtete nach Frankenthal kommen. Doch wo sollen sie untergebracht werden?
Aktuell wohnen nach Angaben der Verwaltung in Frankenthal rund 600 Geflüchtete in städtischen Unterkünften. Im ersten Halbjahr 2023 rechnet die Stadt monatlich mit rund 20 Neuankömmlingen.
Stadt Frankenthal will dezentrale Unterbringung
Das jetzige Ziel sei es, die sogenannte dezentrale Unterbringung voranzubringen, so eine Sprecherin der Stadt Frankenthal - das heißt, die Geflüchteten sollen nicht in einer Sammelunterkunft wohnen, sondern in verschiedenen Wohnungen, verteilt im Stadtgebiet. Aktuell versuche die Stadt dafür diverse kleinere Objekte anzumieten oder zu kaufen, in denen Flüchtlinge untergebracht werden können, hieß es. Dadurch wolle die Stadt sich einen Puffer verschaffen, unter anderem um andere Bauprojekte voranzutreiben.
Sporthalle in Studernheim: Platz für 30 Geflüchtete
Frühestens im Sommer will die Stadt die Flüchtlinge auch in Sporthallen unterbringen. Nachdem erste Pläne für die Sporthalle einer Berufsschule auf Widerstand gestoßen sind, bringt die Stadt jetzt die Eichwiesenhalle in Studernheim ins Gespräch, in der 30 Personen untergebracht werden könnten. Sollte diese nicht mehr ausreichen, könne anschließend auch auf größere Hallen zurückgegriffen werden.
Flüchtlings-Rekordzahlen erwartet Flüchtlingsgipfel: Zu wenige Unterkünfte in der Pfalz
Die Landräte und Bürgermeister in der Vorderpfalz und Südpfalz sind ratlos: Sie wissen schon lange nicht mehr, wo sie die ihnen zugewiesenen Flüchtlinge unterbringen sollen.
"Mildeste Mittel" der Wahl einsetzen
Nach Angaben der Stadt Frankenthal gehe es darum, Stück für Stück die Unterbringung zu sichern, um in kleinen Schritten auf die Zuweisungen reagieren zu können. Das Ziel der Stadt sei dabei, immer das mildeste Mittel der Wahl einzusetzen. Ob das komplett gelinge, bleibe abzuwarten.
Vorerst keine Unterkunft in Andreas-Albert-Schule
Die umstrittene geplante Unterbringung von 80 männlichen Flüchtlingen in der Sporthalle der Andreas-Albert-Schule sei allerdings erst mal vom Tisch. Die Stadt begründete die Entscheidung unter anderem mit den Auswirkungen für die Berufsschule. Der Schulsport wäre stärker betroffen gewesen als zunächst angenommen, ebenso der Vereins- und Breitensport. Zudem hätte ein aufwendiges Sicherheitskonzept erarbeitet werden müssen.
Stadt: Flüchtlinge fair auf die Stadt verteilen
Darüber hinaus wolle man versuchen, die Geflüchteten fair über das gesamte Stadtgebiet zu verteilen. In der Albertstraße gebe es bereits ein Männerwohnheim, zudem sei in der Nähe der Bau einer Container-Unterkunft geplant, so die Stadt. Damit habe das Stadtviertel seinen Beitrag bereits geleistet.
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