Im vergangenen September hatte ein Häftling in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Frankenthal einen Vollzugsbeamten niedergestochen. Jetzt gibt es neue Infos zu den Hintergründen.
Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Frankenthal kommt ein psychiatrisches Gutachten jetzt zum Ergebnis, dass der Mann voll schuldfähig ist. Der damals 22-jährige Strafgefangene soll den JVA-Mitarbeiter in seine Gefängniszelle gelockt haben, indem er behauptete, seine Toilette sei verstopft.
In der Zelle soll er den Beamten dann mit der Scherbe eines Esstellers in den Hals gestochen und den Schlüsselbund entrissen haben. Zunächst war von einem spitzen "Alltagsgegenstand" die Rede, den er als Tatwaffe benutzt habe. Der Beamte erlitt lebensgefährliche Verletzungen und musste notoperiert werden.
Mit selbst hergestelltem Messer Beamte bedroht
Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat jetzt auch bekannt gegeben, dass der Häftling bei seinem anschließenden Fluchtversuch durch das Gefängnis mehrere Beamte bei einem Handgemenge verletzt hat. Außerdem soll er JVA-Mitarbeiter mit einer Art Messer bedroht haben, das er selbst aus Metall hergestellt hatte.
Staatsanwaltschaft Frankenthal ermittelt wegen versuchten Mordes
Die Staatsanwaltschaft Frankenthal ermittelt unter anderem wegen versuchten Mordes gegen den jungen Mann. Die Ermittlungen könnten in wenigen Wochen abgeschlossen sein, so die Staatsanwaltschaft.
Der Häftling sitzt zurzeit in einem anderem rheinland-pfälzischen Gefängnis seine ursprüngliche Strafe weiter ab.
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