Bahnreisende zwischen Grünstadt und Frankenthal müssen sich ab Montag auf deutlich weniger Zugverbindungen zwischen Grünstadt und Frankenthal einstellen. Der Grund: Fehlende Lokführer.
Bisher waren die Regionalzüge auf der Strecke von Grünstadt über Freinsheim (beides Kreis Bad Dürkheim) nach Frankenthal im 30-Minuten-Takt unterwegs. Ab dem 6. November bis zum 31. Dezember fahren sie nur noch stündlich. Das teilte die Bahn mit. Grund ist demnach der hohe Krankenstand bei den Lokführern.
Keine Züge mehr zwischen Bockenheim und Monsheim
Auf dem Abschnitt zwischen Freinsheim (Kreis Bad Dürkheim) und Frankenthal lässt die Bahn als Ersatz Busse im 60-Minuten-Takt fahren. Nördlich von Grünstadt, auf dem Abschnitt über Bockenheim (Kreis Bad Dürkheim) nach Monsheim (Landkreis Alzey-Worms), werden bis Silvester gar keine Züge mehr rollen. Als Ersatz werden Busse eingesetzt, erklärte die Bahn.
Zweckverband: Nicht mit uns abgesprochen
Der Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd ist nicht einverstanden mit dem neuen Fahrplan. Die Deutsche Bahn habe eigenmächtig gehandelt. "Eine Zustimmung des Zweckverbands liegt definitiv nicht vor", sagt ein Sprecher dem SWR.
Der Zweckverband bestellt und bezahlt den Nahverkehr in der Region. Die Bahn müsse jetzt die Frage beantworten, ob und wann sie überhaupt in der Lage ist, die vertraglich vereinbarten Fahrten wieder aufzunehmen, so der Zweckverband. Man wolle deshalb jetzt ein Krisengespräch mit der Bahn führen. Wegen des Vertragsbruchs müsse die Bahn außerdem eine Strafe bezahlen.
Auch Mobilitätsministerium kritisiert die Bahn
Die Zugausfälle seien schwer zu akzeptieren, schreibt das rheinland-pfälzische Umwelt- und Mobilitätsministerium auf SWR-Anfrage. "Ein unzuverlässiger Fahrplan, ausfallende Züge und verpasste Anschlüsse führen zu einem Vertrauensverlust in den ÖPNV insgesamt."
Erst im April hatte die Deutsche Bahn den 30-Minuten-Takt eingeführt, mit der Inbetriebnahme eines neuen Kreuzungsbahnhofs in Kirchheim (Kreis Bad Dürkheim). Der Bahnhof wurde dafür so erweitert, dass die Züge aneinander vorbeifahren können. Dass jetzt viele Züge ausfallen, schaffe kein Vertrauen in die Bahn, sagt ein Sprecher des Zweckverbands ÖPNV. "Die Zugausfälle bedeuten einen erheblichen Rückschlag im Bemühen, Fahrgäste zum Umsteigen auf die Schiene zu bewegen."
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