Zur Halbzeit der Weinkerwe in Deidesheim (Kreis Bad Dürkheim) ziehen die Betreiber eine positive Zwischenbilanz. Allein am vergangenen Wochenende waren laut Touristinfo etwa jeweils 12.000 Besucher gleichzeitig auf dem Weinfest.
Dass die Weinkerwe in diesem Jahr keinen Eintritt mehr kostet, scheint gut anzukommen, so Stefan Wemhoener, Sprecher der Touristinformation in Deidesheim. So sei die Stimmung ausgelassener und entspannter als noch vor Corona, es gebe weniger Streit und Übergriffe als früher und trotz der guten Besucherzahlen auch kein Gedränge, sagte Wemhoener dem SWR.
Deidesheim: Gutes Wetter, gute Umsätze
Die gute Stimmung zeige sich auch bei den Umsätzen der Ständebetreiber: die seien bisher gut oder sogar sehr gut - auch dank des guten Wetters. Aber auch einige Neuerungen würden gut angenommen von den Weinfestbesuchern, so der Sprecher der Tourist-Info. So gebe es erstmals zwei Ruhezonen, eine im Schlosspark und eine bei einem privaten Winzer, für alle die dem Festtrubel einmal entfliehen und etwas relaxen wollen.
Die traditionelle Weinkerwe in Deidesheim geht am kommenden Wochenende in die zweite Runde und endet dann am Dienstag, den 22.August.
Eintrittspreis für Deidesheimer Weinkerwe sorgte für Kritik
Im vergangenen Jahr sorgte die Deidesheimer Weinkerwe bei ihren Besuchern für Aufsehen. Das Weinfestgelände war umzäunt und sie mussten erstmals Eintritt zahlen. Grund waren die hohen Sicherheitsauflagen. Unter anderem brauchte das Weinfest mehr Geld für Sicherheitspersonal. Außerdem wollte die Stadt verhindern, dass zu viele Menschen das Festgelände gleichzeitig besuchen.
Dieses Jahr sind die Eintrittskosten für die Besucher vom Tisch. Der Grund: Der Eintritt von drei Euro pro Person habe die Besucher in der Vergangenheit abgeschreckt. "Die meisten spiegelten uns zurück: So ein Eintritt passe einfach nicht in die Pfälzer Festmentalität", erklärt Wemhoener. "Sie seien lieber bereit, mehr Geld für einen Schoppen zu zahlen."
Kein Eintritt, aber 50 Cent mehr für die Weinschorle
Mit den Weinfest-Beschickern habe man sich darauf geeinigt, dass diese höhere Gebühren für ihre Essens- und Getränkestände zahlen müssten. Winzer, Vereine und andere Standbetreiber haben deshalb auch ihre Essens- und Getränkepreise angehoben. Laut Wemhoener kostet die Riesling-Schorle jetzt durchschnittlich 5,50 Euro. Das sind rund 50 Cent mehr als im vergangenen Jahr.
Der SWR hatte im Vorfeld des Weinfests in einer Online-Umfage (nicht repräsentativ) nachgehakt, was Besuchern der Deidesheimer Weinkerwe lieber wäre: Eintritt oder höhere Preise. 43 Prozent der Teilnehmenden war es lieber höhere Preise zu zahlen statt drei Euro für den Besuch. Nur 14 Prozent hätten lieber den Eintritt in Kauf genommen. Die übrigen Teilnehmenden setzten ihr Votum bei: "Ich werde sowieso nicht hingehen."