In der Vorderpfalz sollen Opfer von Unglücken und Unfällen schneller medizinisch betreut werden. Über eine App werden Ersthelfer alarmiert, die sich in der Nähe des Notfallorts befinden.
Es ist eine einfache Rechnung: Im Notfall zählt jede Sekunde. Je schneller ein Ersthelfer vor Ort ist - etwa bei einer Wiederbelebung - desto besser ist das für den Patienten. Die App "Katretter" soll genau das ermöglichen: in Sekundenschnelle den nächst-verfügbaren Ersthelfer ausfindig zu machen.
So funktioniert die "Katretter"-App
Jeder Bürger, der mindestens 18 Jahre alt ist und eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert hat, kann sich als Ersthelfer in der App registrieren lassen. Bei einem Notfall alarmiert die Rettungsleitstelle Ludwigshafen die drei Ersthelfer, die dem Unglücksort am nächsten sind. Sie sollen zum Unglücksort eilen und die Zeit überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft, also zum Beispiel schon damit beginnen, den Patienten zu reanimieren.
Erste Helfer sind bereits registriert
Die App "Katretter – Jede Hilfe hilft!" steht in den gängigen App-Stores unter dem Suchbegriff "Katretter" zum Herunterladen bereit. Um sie zu nutzen, können sich Ersthelfer bei der zuständigen Leitstelle registrieren lassen und bekommen dann Zugangsdaten geschickt.
Das Ersthelfer-Alarmierungssystem wird inzwischen im Rhein-Pfalz-Kreis, im Kreis Bad Dürkheim und in den Städten Ludwigshafen, Frankenthal, Neustadt und Speyer für insgesamt etwa 620.000 Bürger eingesetzt.
Bundeweit gibt es Katretter zudem in Berlin, in Brandenburg, Halle (Saale), dem Saalekreis und Anhalt-Bitterfeld. Außerdem in der Region Ostwestfalen-Lippe, Gießen, LK Marburg-Biedenkopf und dem Vogelsbergkreis, sowie dem Rheinisch-Bergischen-Kreis.
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