Im Kampf gegen den Ochsenfrosch im Kreis Germersheim sind offenbar erste Erfolge spürbar. Der Riesenfrosch ist hier nicht heimisch und gefährdet die Tierwelt in den Gewässern des Kreises.
Das Erste, was auffällt: Der Ochsenfrosch ist riesig - bis zu 20 Zentimeter groß können die Tiere werden. Und sie sind unerwünscht: Seit drei Jahren wird der Ochsenfrosch im Kreis Germersheim bekämpft und gejagt, die Kaulquappen werden eingefangen, ausgewachsene Frösche auch erschossen.
Hat die Jagd inzwischen Erfolg? Wie die zuständige Naturschutzbehörde SGD Süd bei einem Vor-Ort-Termin am Mittwoch sagte, wurden in diesem Jahr bisher 800 Frösche und Kaulquappen gefangen. Darunter waren laut SGD weniger ausgewachsene, fortpflanzungsfähige Tiere als im vergangenen Jahr. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Jagd auf den Ochsenfrosch erste Erfolge hat. Im vergangenen Jahr waren rund 1.000 Tiere gefangen und getötet worden.
Erste Ochsenfrösche wurden wohl von Züchtern ausgesetzt
Im Kreis Germersheim soll es aktuell sechs Gewässer geben, in denen sich diese besonders kräftigen und großen Amphibien fortpflanzen. Die bei uns bislang fremde - also invasive - Art war nach Information der Behörde in einem Gewässer rechts des Rheins ausgesetzt worden - wahrscheinlich von einem Züchter - und hat sich mittlerweile ausgebreitet. So ist er wohl auch in Gewässer links des Rheins gelangt. Der Ochsenfrosch steht auf einer EU-weiten Liste der Tiere, deren Ausbreitung verhindert werden soll.
Ochsenfrosch vernichtet heimische Amphibien
Das größte Problem, dass der Ochsenfrosch verursacht: Die Kaulquappen sondern einen Hemmstoff im Gewässer ab. Dieser Stoff bremst die Entwicklung von Kaulquappen einheimischer Frösche. Laut Behörde frisst der Riesenfrosch "ganze ökologische Nischen leer": Ochsenfrösche fressen Singvögel, andere Amphibien oder Fische. In welchen Gewässern der Ochsenfrosch Probleme macht und wo er gejagt wird, halten die Behörden allerdings geheim.
In Baden-Württemberg hat sich die Art schon stark im Raum Rastatt und Karlsruhe ausgebreitet. Gerade im Oberrheingraben gibt es laut SGD Süd noch nennenswerte Bestände von Laubfröschen, Moorfröschen und Sprungfröschen, die durch ihren Riesen-Verwandten stark bedroht sind.
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