Nachdem Studierende an der Hochschule Ludwigshafen Fälle sexualisierter Gewalt öffentlich gemacht haben, reagiert jetzt die Hochschulleitung. Zum Semesterstart ist eine repräsentative Umfrage geplant.
Die Hochschulleitung der Ludwigshafener Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft plant eine umfangreiche Umfrage zur sexualisierten Gewalt an der Hochschule. Derzeit schaut die Hochschulleitung , wie andere Hochschulen mit vergleichbaren Problemen umgehen. Das sei notwendig, um eine qualitativ hochwertige Befragung sicherzustellen, so teilt es die Hochschule auf SWR-Anfrage mit. Geprüft werde derzeit, ob die Hochschule die Umfrage selber durchführt oder ob die Daten durch externe Experten erhoben werden sollen. Man habe schon entsprechende Anfragen gestellt.
Im Wintersemester geht die Aufarbeitung weiter
Für den Semesterstart Ende September sollen weitere Gespräche mit dem studentischen Arbeitskreis und den Hochschulgremien stattfinden, um die Maßnahmen abzustimmen. Unter anderem sollen die Inhalte der Befragung festgelegt werden. Geplant sei auch eine Informationskampagne für Erstsemester. Die sei derzeit in Arbeit. Angedacht seien zudem Awareness-Schulungen um Studierende und Lehrende für das Thema zu sensibilisieren.
Ein Viertel der Studentinnen von sexualisierter Gewalt betroffen
Hintergrund für die Auseinandersetzung ist eine nicht repräsentative Umfrage unter Studierenden. 112 Studierende nahmen daran teil, darunter 22 Männer. Demnach sei knapp jede vierte Studentin ein Opfer von sexualisierter Gewalt gewesen. Nicht nur durch Studenten, sondern auch durch Dozenten. Um das Problem einzuschätzen, ist der erste Schritt der Hochschule die Erhebung einer stabilen Datengrundlage.