Jetzt wird es ernst: Für die Sanierung der zwei Osttürme des Speyerer Doms ist ein riesiges Gerüst aufgestellt worden. Es wird viele Jahre lang das Bild des Kaiserdoms prägen.
Für Bauingenieur Andreas Dölz von der Gerüstbaufirma Fleck aus Koblenz ist es der Auftrag seines Lebens. Er war schon an vielen historischen Gebäuden tätig und hat unter anderem Gerüste am Schloss Neuschwanstein aufgestellt. Aber eine Herausforderung wie den fast eintausend Jahre alten Speyerer Dom hatte er noch nie.
Gerüstaufbau am Speyerer Dom kostet rund 300.000 Euro
Fast ehrfürchtig spricht der Gerüstbauer aus Koblenz von der Aufgabe in Speyer. "So ein Projekt macht man nur einmal im Leben. Es ist eine Auszeichnung, wenn man an diesem fast eintausend Jahre alten Gebäude arbeiten darf." Das Projekt ist aufwendig und teuer: Rund 300.000 Euro kostet das Aufstellen des bis zu 70 Meter hohen Gerüsts.
Regenwasser hat die Sandsteintürme beschädigt
Dombaumeisterin Hedwig Drabik hat die Sanierungsarbeiten jahrelang vorbereitet. Der Sandstein der Osttürme ist verwittert. Regenwasser hat ihn ausgewaschen. Kleine Brocken drohen herabzustürzen. "Aus Sicherheitsgründen müssen wir unbedingt etwas tun", mahnt die Dombaumeisterin.
Brücke verbindet etwa 70 Meter hohe Gerüste der Osttürme
Der Gerüstbau an den beiden Türmen ist eine besondere Herausforderung. Denn nur am Nordost-Turm kann das Gerüst samt einem Aufzug vom Erdboden aus in rund 70 Meter Höhe ragen. Am Südost-Turm steht unten die Sakristei im Weg. Deshalb wird dort das Gerüst oben am Turm eingehängt. Über eine 18 Meter lange Brücke gelangen die Arbeiter vom Nord-Gerüst aufs Süd-Gerüst.
Ein großer Telekop-Kran aus Neuwied hat die Brücke, die aus drei Ebenen besteht, präzise zwischen die beiden Türme des Speyerer Doms gehievt, wo sie verankert worden sind. Demnächst kann das Instandsetzen der Sandsteinfassade beginnen.
Speyerer Dombaumeisterin Drabik ist stolz
Die Sanierungsarbeiten sollen in sechs Jahren abgeschlossen sein - wenn keine unangenehmen Überraschungen zutage treten. Die Kosten liegen voraussichtlich bei mehreren Millionen Euro.
Dombaumeisterin Hedwig Drabik ist stolz, dieses wichtige Projekt abwickeln zu dürfen. "Es ist ein sehr schönes Gefühl, zum Erhalt des historischen Bauwerks beizutragen.Ich kann künftig mit gutem Gewissen sagen: Ich habe mein Bestes für diese Türme gegeben."
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