Wegen möglicher Menschenrechtsverletzungen an Uiguren waren Beteiligungen von BASF in China in die Kritik geraten. Jetzt trennt sich der Konzern von zwei Anteilen.
Der BASF-Konzern wird Anteile an den beiden Joint Ventures im chinesischen Korla verkaufen. Das teilte das Ludwigshafener Unternehmen am Freitag in Ludwigshafen mit und verwies dabei auch auf jüngste Berichte über mögliche Menschenrechtsverletzungen.
Zwar hätten Untersuchungen in den beiden Joint Ventures in der Region Xinjiang dafür keine Hinweise ergeben, teilte die BASF am Freitag in Ludwigshafen mit. Dennoch deuteten Medienberichte auf Aktivitäten hin, "die nicht mit den Werten von BASF vereinbar" seien.
Das ZDF und der "Spiegel" hatten zuvor berichtet, dass Mitarbeiter einer BASF-Partnerfirma Mitglieder der muslimischen Minderheit der Uiguren im Rahmen einer staatlichen Kampagne zur Kontrolle und Unterdrückung ausspioniert haben sollen.
Verkauf schon im letzten Jahr eingeleitet
Bereits Ende 2023 leitete die BASF nach eigenen Angaben den Prozess zum Verkauf ihrer Anteile an den beiden Joint Ventures mit insgesamt 120 Mitarbeitenden ein, die sie seit 2016 betreibt. Dieser werde nun beschleunigt, auch weil die Produktion in Korla wegen des Einsatzes von Kohle "einen deutlich höheren CO2-Fußabdruck" aufweise als an anderen Standorten.
Kritik von Parlamentariern
Zuletzt hatten den Medien zufolge 30 internationale Parlamentarier, darunter der Europaparlamentarier Reinhard Bütikofer (Grüne), in einem Brief an BASF-Chef Martin Brudermüller den Rückzug des Konzerns aus Xinjiang gefordert.
Zum offenen Brief hatte der Konzern erklärt: "Wir nehmen das Schreiben sehr ernst, werden auf die Unterzeichner zeitnah zugehen und ihnen ein Gesprächsangebot unterbreiten." Das Treffen mit Bütikofer habe am Freitag stattgefunden, teilte BASF mit.