Noch keine Trendwende bei der BASF. Auch im zweiten Quartal dieses Jahres sinkt der Umsatz, der Betriebsgewinn stagniert. Es bleibt beim harten Sparprogramm für das Stammwerk Ludwigshafen.
Für den neuen Vorstandschef Markus Kamieth war es heute die erste Präsentation der Geschäftszahlen in seiner neuen Funktion. Er hatte keine guten Nachrichten zu verkünden: Es läuft noch nicht rund. Der Umsatz ist im Jahresvergleich um sieben Prozent zurückgegangen, der Betriebsgewinn bleibt immerhin stabil. Bei den Preisen für ihre Produkte steht die BASF unter Druck. Außerdem stagniert die Automobilindustrie als Großkunde. Deshalb spricht Markus Kamieth viel darüber, was die BASF nicht mehr machen will – auch am Standort Ludwigshafen.
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Hunderte BASF-Mitarbeiter in Ludwigshafen haben am Mittwoch vor dem Werk demonstriert. Die BASF-Beschäftigten wollen sieben Prozent mehr Lohn.
Weiteres Sparprogramm der BASF Ende September
Dort gibt es ein schon älteres Einsparprogramm, bei dem rund 2.500 Stellen am Standort wegfallen sollen. An einem zusätzlichen Sparprogramm wird gerade gearbeitet, es soll die Kosten zusätzlich jährlich um eine Milliarde Euro im Stammwerk senken. Das Ganze soll auch Teil des neuen Zielbildes des Chemiekonzerns werden, das am 26. September verkündet werden soll. Details wollte Kamieth am Freitag nicht verraten. Aber leicht sei der Sparprozess in Ludwigshafen keinesfalls.
Die Milliarde Euro liege nicht am Werkstor. Sicher müssten auch weitere Anlagen, die nicht rentabel sind, geschlossen werden. Es werden aber auch der Einkauf und die Verwaltung überprüft. Und schließlich werden auch Stellen wegfallen.
BASF-Vorstand sieht Stammwerk wettbewerbsfähig
Die gute Nachricht von Vorstandschef Kamieth lautet: "Der Kern des Verbunds ist weiter wettbewerbsfähig." Mit Verbund bezeichnet die BASF das komplizierte Netzwerk aus verschiedenen Produktionsanlagen, die im Stammwerk angesiedelt sind. Was an der einen Stelle als Nebenprodukt anfällt, ist an anderen Stellen im Werk dann als Rohstoff wichtig.
Was den neuen Vorstandschef spürbar ärgert, sind die Untergangsszenarien, die in den Medien kursierten. Das Stammwerk werde ein "starker Pfeiler" des Erfolgs der BASF bleiben. Veränderungen habe es auch schon in der Vergangenheit gegeben. Und eine neue Standortvereinbarung, mit denen Arbeitsplätze und Investitionen festgeschrieben werden, kann er sich auch vorstellen. Überhaupt seien die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern positiv.
BASF tritt auf die E-Auto-Bremse
An Stellen, wo die BASF nicht mehr wettbewerbsfähig sein kann, steigt sie aus. So wird die Produktion eines Grundstoffs für Unkrautvernichter in Knapsack und Frankfurt eingestellt. Und ein großes Metall-Raffinerieprojekt für Batteriematerialien im spanischen Tarragona legt der Konzern erstmal auf Eis, weil der Markt für Elektroautos gerade schwächelt.
Trotzdem sieht Markus Kamieth auch positive Signale, etwa bei der Industriepolitik in der Europäischen Union. Die Wettbewerbsfähigkeit müsse sichergestellt werden. Das habe die Politik erkannt. Den Worten müssten nun allerdings auch Taten folgen, so Kamieth.
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