Beleuchtung im Garten

Lichtverschmutzung: Auch Solarleuchten können Insekten schaden

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Autor/in
Susanne Weber
Clara Holzhauser

An lauen Sommerabenden bei Licht gemütlich im Garten sitzen - schön für den Mensch, aber schlecht für die Tierwelt, vor allem für Insekten.

Beleuchtung für Gärten und Terrassen gibt es in unzähligen Formen und Größen. Viele greifen inzwischen zu Solarleuchten, die zunächst umweltfreundlicher erscheinen. Aber auch sie tragen zur so genannten Lichtverschmutzung bei, die Insekten und andere Tiere, sogar Pflanzen, in ihrem Lebensraum stören.

"Solarleuchten sind seit einigen Jahren sehr gefragt"

Wie beliebt sind Solarleuchten? Ein Sprecher des Baumarkts HORNBACH teilt auf Anfrage von SWR Aktuell mit: "Bei unserem Produktangebot richten wir uns grundsätzlich nach der Nachfrage und den Wünschen unserer Kundinnen und Kunden. Solarleuchten sind seit einigen Jahren sehr gefragt. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, unterschiedliche Solarleuchten und -lampen in unserem Sortiment anzubieten."

Weiter erklärt er, dass die Kunden schätzten, dass Solarleuchten lediglich Sonnenlicht als erneuerbare Energiequelle nutzen würden und deswegen universell einsetzbar und bei ihrer Platzierung nicht an vorgegebene Stromquellen gebunden seien.

Kunstlicht wird zur tödlichen Falle für Insekten

Bis zu 60 Prozent aller Insekten sind nachts unterwegs, nicht nur Nachtfalter und Motten. Sie orientieren sich normalerweise am schwachen Licht des Mondes und der Sterne. Bei künstlichen Lichtquellen verlieren sie die Orientierung und kreiseln so lange darum herum, bis sie erschöpft zu Boden fallen.

Das Kunstlicht wird somit oft zur tödlichen Falle für Insekten: Laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) haben Forscher der Universität Mainz berechnet, dass bis zu eine Milliarde nachtaktive Insekten pro Tag - oder eher pro Nacht - in Deutschland allein an Straßenlaternen verenden.

Auch andere nachtaktive Tiere wie Igel und Vögel leiden unter dem künstlichen Licht. Ihr Tag-Nacht-Rhythmus kommt durcheinander oder sie werden von vertrauten Routen abgelenkt.

So stört man Tiere weniger

Sabine Yacoub, Landesvorsitzende des BUND Rheinland-Pfalz, meint: "Von der CO2-Bilanz ist es natürlich ein gutes Konzept, dass man eben Strom über Solar produziert und den dann auch nutzt." Von der Auswirkung auf Tiere und Pflanzen in der Nacht mache es aber keinen Unterschied, ob man eine solarbetriebene Leuchte verwende oder eine andere.

Von kurzwelligem Licht, was einen hohen Anteil an blauem Licht habe und eher ein kaltes Licht sei, würden sich nachtaktive Insekten besonders angezogen fühlen. Den Insekten würde eher warmes Licht helfen, teilt Sabine Yacoub mit.

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Wiebke Pasligh, Naturschutzreferentin beim NABU Rheinland-Pfalz, ist derselben Meinung. Um die Tiere nicht so sehr zu stören, empfiehlt sie, Lampen zu kaufen, die nur kleine Teile des Gartens beleuchten, wie etwa die Terrasse. "Und vielleicht auch, dass das Licht nicht die ganze Nacht durchleuchtet, dass kann man durch Zeitschaltuhren regulieren", meint sie.

Am besten gar kein Licht im Garten

Am insektenfreundlichsten ist laut Bund für Umwelt und Naturschutz Nabu aber immer noch: gar kein Licht. Die ehrenamtliche Initiative "Paten der Nacht" setzt sich seit einigen Jahren gegen die zunehmende Lichtverschmutzung ein. Die Initiatoren werben für eine Earth Night, angelehnt an die Earth Hour, die es weltweit schon länger gibt. Die "Paten der Nacht" werben dafür, die ganze Nacht das Licht abzuschalten, nicht nur eine Stunde lang.

Und wer seinen Garten künftig gar nicht mehr beleuchten will, kann sich bei der Organisation ein Schild besorgen und aufstellen - mit dem Motto: Kein Licht im Garten!.

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