In Linz am Rhein beschäftigt ein obdachloser Mann die Polizei. Erst war er ungebetener Gast in einer Wohnung, dann in einer Ergotherapie-Praxis.
Zunächst hatte eine Frau aus Linz am Rhein am Samstagmorgen vermutlich den Schreck ihres Lebens. Denn sie entdeckte einen fremden Mann in ihrer Küche.
Obdachloser schläft in Zimmer, das leer steht
Wie die Polizei mitteilte, hatte die Frau am Freitagabend den Müll raus gebracht und dabei kurz die Haustür einen Spalt offen gelassen. Den Angaben zufolge war der obdachlose Mann in diesem unbeobachteten Moment in die Wohnung gelangt.
In einem nicht genutzten Zimmer hatte er unbemerkt übernachtet. Erst am nächsten Morgen traf die Mieterin den Mann in ihrer Küche an, verwies ihn der Wohnung und rief die Polizei.
Die Polizei nahm den Mann nach eigenen Angaben mit auf die Wache, weil er keine Ausweispapiere dabei hatte. Mittels des Fingerabdrucks hätten die Beamten seine Identität feststellen können. Der 35-Jährige bekam eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.
Zweiter ungebetener Besuch in Ergotherapie-Praxis
Am Montagmittag folgte dann der zweite ungebetene Besuch: Der Mann randalierte erst in einer Einkaufspassage in Linz. Danach schloss er sich im Behandlungszimmer einer Ergotherapie-Praxis ein.
Die Polizei ließ die Tür von einem Hausmeister öffnen und überprüfte den Mann. Dabei stellte sich heraus, dass es der obdachlose Mann war, der am Wochenende schon ungebetener Gast in der Wohnung in Linz gewesen war.
Der Mann kam nach dem zweiten Vorfall in Polizei-Gewahrsam, wurde aber am Dienstagabend wieder von der Polizei entlassen.
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Die Zahl der Obdachlosen in Deutschland ist hoch. Anfang des Jahres hatten laut Wohnungslosenbericht der Bundesregierung 263.000 Menschen keine Wohnung. Der Großteil von ihnen kommt in Notunterkünften oder Heimen unter, andere sind verdeckt wohnungslos und schlafen bei Freunden oder Verwandten. Rund 37.400 Menschen leben obdachlos auf der Straße. Hinter diesen Zahlen stehen Einzelschicksale, aber auch ein sozialer Skandal.