Besuch im Heinrich-Haus

Special Olympics: Sportler aus Palau sind zu Gast in Neuwied

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Autor/in
Christina Nover
Autorin Christina Nover

Sportler aus dem kleinen Inselstaat Palau sind bis Donnerstag zu Gast in Neuwied. Am Wochenende geht es für die besonderen Athleten weiter zu den Special Olympics in Berlin.

Wo genau Palau liegt, das mussten wahrscheinlich einige Mitglieder der Stadtverwaltung in Neuwied erstmal recherchieren. Doch nachdem diese Frage geklärt war, wurde die Delegation aus dem kleinen Inselstaat im westlichen Pazifik umso herzlicher empfangen. Bis zu ihrer Weiterreise nach Berlin ist Neuwied nämlich "Hosttown" für zwei Sportler und ihre Begleiter.

"Ich komme von einer winzigen Insel - das heißt, alles ist irgendwie neu für mich."

Für die 18-jährige Wakako Sisior - genannt Coco - ist es die erste große Reise. "Für mich ist das alles sehr aufregend. Ich komme von einer winzigen Insel - das heißt, alles ist irgendwie neu für mich." Sie genießt die vielen neuen Eindrücke und freut sich auf den Austausch und den Wettkampf mit den anderen Sportlern bei den Special Olympics.

Coco Sisior aus Palau tritt bei den Special Olympics in Berlin an
Wakako (Coco) Sisior (zweite von rechts) zusammen mit ihren Trainern Orachel Watanabe, Malt Tamtreng und dem Volunteer Matteo Hlevnjak (v.r.n.l.).

Mit Tischtennis zu den Special Olympics

Sie und ihr Teampartner, der 47-jährige Hamiltion, werden beim Tischtennis antreten. Coco hat Einschränkungen in der rechten Körperhälfte und spielt erst seit einigen Monaten Tischtennis - sie hat extra für die Teilnahme an den Special Olympics damit angefangen. "Sie hat schnell gelernt und ist richtig gut geworden", sagt ihre Trainerin Orachel Watanabe.

Am Dienstag war die Delegation aus Palau im Berufsbildungswerk Heinrich-Haus in Heimbach-Weis zu Gast. Von solch speziellen Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung können die Menschen aus dem Inselstaat nur träumen. Palau hat nur rund 18.000 Einwohner - die Anzahl der Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen ist dementsprechend gering.

Sport hilft Menschen mit Beeinträchtigungen

Daher nimmt Sport eine große Rolle ein, wie Orachel Watanabe im Gespräch mit dem SWR erklärt. "Wir gehen in die Schulen und rekrutieren dort die Mädchen und Jungen. Viele kommen sonst nicht wirklich viel raus und bleiben in ihren Familien." Über den Sport finden die beeinträchtigten Menschen demnach zueinander, bauen Freundschaften auf und wachsen über sich hinaus.

"Ich bin nur dabei, um Spaß zu haben."

Auch für Coco geht der Sport mit körperlicher und geistiger Gesundheit einher: "Ich denke, es hält deinen Kopf frisch", sagt die Schülerin. Chancen auf eine Medaille bei den Special Olympics räumt sich Coco nicht ein. "Ich bin nur dabei, um Spaß zu haben", meint sie. Und danach? Im nächsten Jahr macht sie ihren Abschluss an der Highschool. Sie will irgendwann mal Menschen mit psychischen Problemen helfen.

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