Um das Rotlichtmilieu besser zu kontrollieren, arbeiten Polizei und weitere Behörden rund um Koblenz bei Kontrollen zusammen. So wollen sie die Hintermänner ermitteln.
Bei den gemeinsamen Kontrollen geht es nicht um Bordelle, sondern um Wohnungsprostitution zum Beispiel in Bad Ems und Lahnstein. Seit Corona habe sich das Geschäft mit dem Sex in reguläre Wohnungen verlagert, so Kathrin Süßenbach, die Leiterin der Kriminalinspektion II in Koblenz.
Prostitution ist in Deutschland zwar legal, aber oft verbunden mit Kriminalität, nämlich Zwangsprostitution und Menschenhandel. Laut Bundeskriminalamt gab es im Jahr 2023 knapp 300 Verfahren wegen sexueller Ausbeutung. Die Polizei versucht deswegen Licht ins Dunkel des Prostitutionsgewerbes zu bringen.
Gemeinsame Kontrollen sind laut Polizei effizienter
Neu ist dabei die Zusammenarbeit der Polizei mit anderen Behörden: Bauamt, Steuerfahndung, Ausländerbehörde und Mitarbeiter der Kreisverwaltung, die sich um den Schutz der Prostituierten kümmern. Alle diese Stellen sind bei den Kontrollen involviert und sind deswegen beim Einsatz dabei. Gemeinsam ist das laut Polizei effizienter und sicherer als allein.
Gemeinsame Kontrollen am Montag rund um Koblenz
Auch am Montag hat die Polizei kontrolliert - zum Beispiel in Lahnstein. In einigen Wohnungen waren die Frauen nicht richtig angemeldet oder hätten nicht in Deutschland arbeiten dürfen. Hier wurde vor allem die Ausländerbehörde des Rhein-Lahn-Kreises tätig. Drei Frauen mussten mit zur Kreisverwaltung kommen, für weitere Überprüfungen.
"Wir wollen auf keinen Fall die Damen belästigen", sagt Einsatzleiterin Kathrin Süßenbach von der Kriminalpolizei in Koblenz. "Aber wir wollen die Strukturen hinter den Damen und Herren aufdecken. Die, die daran verdienen."
Einsatzleiterin Süßenbach ist mit dem Einsatz zufrieden
Die Kontrollen hätten auch an diesem Tag ein weiteres Puzzleteil für die Polizei ergeben, sagt Süßenbach. So hätte ein Team einen mutmaßlichen Zuhälter in einer der Wohnungen angetroffen. Von diesem hätten sie zuvor nur den Namen gekannt. Jetzt hätten sie alle Personalien und könnten so besser arbeiten. "Wir sind jetzt dran zu erfahren, wer verschiebt die Frauen von einem Ort zum anderen, an wen zahlen sie Gelder", sagt Süßenbach.
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