In Koblenz hat am Freitag der Prozess gegen eine Frau begonnen, die am 2. Weihnachtsfeiertag 2021 ihren Bekannten im Streit erstochen und anschließend zerstückelt haben soll.
Die Staatsanwaltschaft hat die mutmaßliche Täterin wegen Totschlags angeklagt. Aus der Anklageschrift geht hervor, dass die 26-Jährige als Sexarbeiterin in Koblenz gearbeitet hat. Das Opfer war laut Staatsanwaltschaft ebenfalls im Rotlichtmilieu tätig.
Tödlicher Streit soll um 4.000 Euro gegangen sein
Am ersten Prozesstag am Koblenzer Landgericht sagte ein Zeuge, der nach eigenen Angaben bei der Tat anwesend war, dass sich die beiden um Geld gestritten hätten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft verdächtigte die Angeklagte den 37-Jährigen, ihr knapp 4.000 Euro gestohlen zu haben.
Der Zeuge, der offenbar ein regelmäßiger Kunde der Prostituierten war, sagte vor Gericht aus, dass die Frau ihren Bekannten zunächst mit einem Messer am Kopf verletzt und dann in die Brust gestochen habe. Der Mann habe daraufhin das Bewusstsein verloren.
Frau soll Opfer zerstückelt haben
Später soll sie das Opfer mit einer Säge zerstückelt haben, heißt es in der Anklage. Offen blieb beim Prozessauftakt, in welcher Beziehung die mutmaßliche Täterin zu dem Opfer stand. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der 37-Jährige der Zuhälter der Frau war. Die Angeklagte äußerte sich am ersten Prozesstag nicht zu den Vorwürfen.
Leiche erst zwei Tage später gefunden
Der Zeuge sagte aus, er habe nachdem er aus der Wohnung gegangen war, die Polizei angerufen und gesagt, dass es einen Streit gegeben habe. Ein Polizist bestätigte in seiner Aussage vor Gericht, dass ein Streifenwagen zu der Adresse gefahren sei. Dort habe aber kein Streit festgestellt werden können.
Erst zwei Tage nach der Tat fanden die Ermittler nach eigenen Angaben die zerstückelte Leiche in der Wohnung. Daneben habe die Angeklagte gelegen, sagte der Polizist aus. Der Hinweis darauf sei aus einer verdeckten Ermittlung im Koblenzer Rotlichtmilieu gekommen.
Angeklagte offenbar nur vermindert schuldfähig
Die Staatsanwaltschaft stellte bei dem Prozess klar, sie gehe davon aus, dass die Angeklagte nur vermindert schuldfähig sei. Sie leide unter der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Außerdem sagte der Zeuge aus, gemeinsam mit der Frau Drogen wie Kokain konsumiert zu haben.
Das Interesse an dem Prozess ist groß. Die Zuschauerreihen in dem Gerichtssaal waren fast komplett gefüllt. Bei dem Prozess sind noch mehrere Verhandlungstage angesetzt. Es gelten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.