Mit kostenlosem Essen, Musik und einer Lesung wollen drei Studierende der Hochschule Koblenz in der Koblenzer Innenstadt auf das Thema Obdachlosigkeit aufmerksam machen.
Die Idee zum Straßenfest hatten drei Studierende der Hochschule Koblenz, die dort Soziale Arbeit studieren. Ziel sei es, "die verschiedenen Perspektiven zum Thema Obdachlosigkeit aufzuzeigen, beispielsweise welche Angebote es in Koblenz bereits gibt und dadurch Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu schaffen", sagt die 22-jährige Lara Thum.
Die Studentin beschäftigt sich zusammen mit Mewes Wilken (27) und Fabio Brischle (24) nach eigenen Angaben in einem Hochschulprojekt mit sogenannten Kälteschutzräumen, in denen Obdachlose unterkommen können, wenn es draußen zu kalt ist. Diese wollen sie zusammen mit der Stadt Koblenz realisieren.
Studierende befragen Obdachlose zu ihrer Situation
Um mehr über die Lebenssituation von Obdachlosen zu erfahren, haben Thum und ihre Mitstreiter Obdachlose gefragt, wo es Probleme gibt und was noch verbessert werden kann. Noch gibt es aber kein Endergebnis ihrer Bedarfsermittlung. "Erste Erkenntnisse aus unseren Befragungen sind zum Beispiel, dass sich Wohnungslose mit Hund wünschen, ihren Hund mit in Unterkünfte nehmen zu dürfen", sagt die Studentin Lara Thum. Auch die persönliche Sicherheit sei ein Thema.
Straßenfest mit Lesung und Musikprogramm
Das Straßenfest fand auf dem Münzplatz in Koblenz statt. Daran beteiligten sich nach Auskunft der Stadt mehrere Vereine und Initiativen - zum Beispiel die Obdachlosen- und Wohnungslosenhilfe der Stadt Koblenz, Feministas oder Foodsharing. Auch Medinetz Koblenz sei dabei - ein Verein, der Menschen ohne Krankenversicherung hilft. Die Küche für Alle habe am Straßenfest auch kostenloses Essen ausgeben. Es wird aus Spenden der Tafel Koblenz gekocht.
Neben Ständen von Organisationen und Einrichtungen, wie der Caritas oder der Einrichtung für Wohnungslose Mampf haben auch Christoph Schrat und Arno Becker aus ihrem Buch "Fast das Leben verpennt!" gelesen. Das ist für Lara Thum ein Highlight der Veranstaltung: "Weil das eine persönliche Perspektive in das Thema gibt und es Berührungsängste zum Thema Obdachlosigkeit abbaut." Schrat hat unter anderem in Koblenz auf der Straße gelebt.