Nach dem Absturz eines Gyrokopters im Laacher See wird die Leiche des Piloten anders als zunächst angekündigt doch nicht obduziert. Laut Staatsanwaltschaft Koblenz ist eine entsprechende Untersuchung nicht mehr notwendig.
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, ergaben sich bei den bisherigen Ermittlungen keine Hinweise darauf, dass jemand anderes als der 58-jährige Pilot an dem Absturz Schuld sein könnte. Die technischen Untersuchungen an dem Fluggerät hätten keine Anhaltspunkte für weitere Ermittlungen ergeben.
Auch nicht die Gespräche mit der 33-jährigen Passagierin, die in dem Gyrokopter mitflog. Ob der Pilot zum Beispiel Selbstmord beging oder einen Herzinfarkt hatte, sei strafrechtlich damit nicht mehr relevant, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Wrack in 37 Meter Tiefe: Gyrokopter-Bergung aus Laacher See
Spezialtaucher aus Mainz und Koblenz hatten am 9. Oktober im Laacher See das Wrack mit dem toten Piloten im Cockpit des abgestürzten Gyrokopters geborgen. Sie waren in 37 Meter Tiefe getaucht und hatten Luftkissen und Seile am Wrack befestigt, um den Gyrokopter an einen Haken zu nehmen und unter Wasser ans Ufer zu ziehen.
Die Leiche des Piloten war bereits bei einem ersten Tauchgang im Cockpit des Fluggeräts entdeckt worden. Nach Polizeiangaben handelt es sich bei ihm um einen 58-jährigen Mann aus dem Donnersbergkreis. Eine 33-jährige Passagierin hatte den Absturz überlebt. Spaziergänger hatten sie am Montag aus dem Wasser gerettet.
Spezialtaucher für große Tiefen am Laacher See im Einsatz
Insgesamt 170 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, Rettungsdienst und Polizei waren am Montag am Laacher See im Einsatz. Auch Tauchgruppen aus Lahnstein und Koblenz beteiligten sich an der Suchaktion. Die Feuerwehrtaucher aus Koblenz und Lahnstein, die zunächst vor Ort waren, hatten das Wrack nicht erreicht. Aus Sicherheitsgründen dürfen sie maximal 30 Meter tief abtauchen - das Wrack lag aber in 37 Metern Tiefe.
Der Gyrokopter war in Mainz gestartet. Er ähnelt optisch einem kleinen Hubschrauber, funktioniert technisch aber anders.
Augenzeuge beobachtete Hubschrauber über Laacher See
Warum der Gyrokopter über dem Laacher See abstürzte, ist immer noch unklar. Ein Augenzeuge, der mit Frau und Hund um den See spazierte, schilderte dem SWR, dass der Gyrokopter in etwa 70 Meter Höhe über den nördlichen Teil des Sees geflogen war. Einen Knall, Feuer oder gar eine Explosion in der Luft habe er nicht wahrgenommen. "Es sah so aus, als wollten sie auf dem Wasser landen". Rund 100 Meter vom Ufer entfernt sei der Tragschrauber dann in den See gestürzt und zügig untergegangen.
Wie der Mann berichtet, waren unmittelbar nach dem Aufprall mehrere Passanten ins Wasser gegangen, um zu helfen. Dabei konnten sie die 33 Jahre alte Passagierin des Fluggeräts aus dem Laacher See retten. Sie trieb leicht verletzt an der Wasseroberfläche. Die Touristin aus den USA hatte den Gyrokopter für einen Rundflug über die Krater der Vulkaneifel gemietet.
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