Von außen sieht das neue Hallenbad in Koblenz schon relativ fertig aus. Aber im Innern gibt es noch einiges zu tun, bis das Bad voraussichtlich im Frühjahr 2024 eröffnen kann.
Die Aufteilung im Innenbereich ist gut zu erkennen: Fünf Becken sind angelegt, die Holzdecke ist fertig und der Sprungturm steht. Auch wo die Saunen und Umkleideräume sowie die Gastronomie ihren Platz haben, ist schon zu sehen. Es fällt auf, dass an einigen Stellen der Estrich schon liegt, an anderen aber noch nicht.
Mehrere Gründe für Verzögerungen
"Eigentlich sollte der Estrich schon längst verlegt sein", sagt der technische Geschäftsführer der Koblenzer Bäder GmbH, Albert Diehl, "aber es gab Probleme mit dem Estrichleger."
Die Estricharbeiten konnten inzwischen neu vergeben werden. Auch bei den Fliesen habe es Probleme gegeben und zwar bei der Auftragsvergabe.
Fliesenlegerarbeiten müssen neu vergeben werden
"Eine Bieter-Firma hat Einspruch bei der Vergabe der Fliesenlegerarbeiten eingelegt", erklärt Rechtsanwalt Gerald Webeler, der die Koblenzer Bäder GmbH vertritt. Sie habe einen Nachprüfungsantrag gestellt. Das Verfahren laufe noch. Solange könne der Auftrag noch nicht neu vergeben werden, so Webeler.
Und solange keine Fliesen liegen, können auch keine Sanitäranlagen eingebaut werden. Der technische Geschäftsführer Albert Diehl kennt solche Verzögerungen, vor allem wenn Aufträge, wie in diesem Fall, EU-weit ausgeschrieben werden müssen.
Sie kosten ihn nicht nur Nerven, sondern verlängern auch die Bauzeit um sechs Monate - mindestens. Denn eigentlich sollte das Hallenbad bereits im Herbst dieses Jahres öffnen, nun wird es - wenn alles gut läuft - im Frühjahr 2024 fertig. Die Kosten lägen aber weiterhin bei etwa 44 Millionen Euro, sie seien trotz Verzögerung nicht gestiegen, sagt Diehl.
Neues Hallenbad in Koblenz setzt auf regenerative Energien
Im Außenbereich geht es dagegen gut voran: Die zwei Saunen, das Beach-Volleyballfeld, der Wasserteich und das kleine Außenbecken mit Massagedüsen sind fast fertig.
Albert Diehl zeigt die komplexe Technik im Keller des Bades. Da setzt die Stadt auf ein nachhaltiges Energiekonzept. So soll das Bad unter anderem auch mit Erdwärme geheizt werden. Insgesamt 30 Bohrungen, jeweils 150 Meter tief, habe es für die Gewinnung von Erdwärme in den vergangenen Wochen gegeben. Die Anschlüsse dafür liegen bereits. Was fehlt sind noch die Wärmepumpen. Da seien die Wartezeiten lang, weil der Mark leergefegt sei, sagt Diehl.
Auch der Strom für Licht, Pumpen und Sauna soll zum Teil aus regenerativen Energien geliefert werden. Dafür sind Photovoltaikanlagen auf dem Dach und über dem Schwimmbad-Parkplatz gedacht. Außerdem soll es eine Wärmerückgewinnungsanlage geben.
Koblenzer Hallenbad soll an 360 Tagen geöffnet sein
Wie hoch die Eintrittspreise für die Bade- und Saunalandschaft sein werden, verrät die Stadt noch nicht. Immerhin steht fest, dass das Bad 360 Tage im Jahr geöffnet sein soll. Etwa 60 Mitarbeitende sollen hier beschäftigt werden. Für Gastronomie, Sauna und Badebereich sucht die Stadt Koblenz noch Personal.