Im Westerwald hat sich ein junger Wolfsrüde angesiedelt und gilt damit als heimisch. Das Tier wurde über einen Zeitraum von sechs Monaten nahe Hachenburg nachgewiesen.
Nach Angaben des Koordinationszentrums für Luchs und Wolf in Trippstadt im Kreis Kaiserslautern stammt der junge Wolfsrüde aus dem im Vorderen Westerwald ansässigen Leuscheider Rudel ab. Er habe sich zwischen Dierdorf und Hachenburg angesiedelt, so die Experten.
Das hätten Fotoaufnahmen und DNA-Proben an Beutetieren oder im Kot bestätigt. Zuletzt seien seine DNA-Spuren an einem Schaf sichergestellt worden, das der Jungwolf Mitte April bei Steinebach an der Wied im Westerwaldkreis gerissen habe.
Angriffe von Wölfen Wölfe in RLP: Land will Prävention für Nutztierhalter erleichtern
Das Umweltministerium hat weitere Einzelheiten zum künftigen Umgang mit Wölfen in Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Es soll leichter möglich sein, Präventionsgebiete auszuweisen.
Wolf seit sechs Monaten in einem Gebiet bei Hachenburg
Ein einzelner Wolf muss nach Auskunft des Koordinationszentrums für sechs Monate in einem gewissen Gebiet nachgewiesen werden, damit er als heimischer Wolf gilt. Wolfspaare gelten als sesshaft, wenn es zwei Nachweise von beiden Tieren zusammen mit einem Abstand von mindestens vier Wochen gibt.
Wolf stammt aus dem Leuscheider Rudel im Westerwald
Der Vater des jungen Wolfs bei Hachenburg aus dem Leuscheider Rudel lebt laut den Experten ebenfalls weiterhin im Westerwald. Er habe mittlerweile eine andere Partnerin, teilte das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf mit. Die Mutter aus dem Rudel sei im vergangenen Jahr vermutlich ums Leben gekommen. Die Jungen aus dem Wurf seien teilweise von Autos überfahren worden oder in andere Regionen weitergezogen. Das Rudel wurde zeitweilig laut Experten auf bis zu 15 Tiere geschätzt.
Bislang 31 Wolfsnachweise in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr
31 Wolfsnachweise hat das Koordinationszentrum in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz registriert. Im Vergleich zu anderen Bundesländern sei das Vorkommen von Wölfen hier aber noch recht gering, so die Experten.
Im Norden von Rheinland-Pfalz wurde nach Angaben des Koordinationszentrums zuletzt am 14. Mai aus der Verbandsgemeinde Kaisersesch im Landkreis Cochem-Zell ein Fotofallenbild gemeldet, auf dem eindeutig ein Wolf zu erkennen sei. Alter und Geschlecht des Tieres sowie der derzeitige Aufenthaltsort seien unbekannt.
Am 12. Mai sei aus dem Gemeindegebiet Koblenz (linksrheinisch) ebenfalls ein eindeutiges Fotofallenbild gemeldet worden. Auch hier sei nicht bekannt, wo sich der Wolf mittlerweile aufhalte.