Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) hat ab Donnerstag erneut zum Streik im Nah- und Fernverkehr aufgerufen. Einige Züge rund um Koblenz fahren trotzdem.
Der Streik beginnt demnach in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 2 Uhr. Ab Mittwochabend wird bereits der Güterverkehr bestreikt. Dieses Mal sollen die Gewerkschaftsmitglieder für 35 Stunden die Arbeit niederlegen. Nach Angaben von GDL-Chef Claus Weselsky ist die Zahl als Symbol für die geforderte 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter zu verstehen - eine Kernforderung und der große Streitpunkt in den aktuellen Tarifverhandlungen mit der Bahn.
So sieht der Notfahrplan beim GDL-Streik aus
Für den Streik am Donnerstag und Freitag hat die Bahn bereits ihren Notfahrplan veröffentlicht. Dieser ist identisch mit den Notfahrplänen bei den vergangenen Streiks.
Fahrgastrechte XXL Streik, Zugausfall, Verspätung: Ihre Ansprüche als Bahnkunde
GDL-Streiks bei der Bahn. Wenn der Zug deshalb nicht fährt, können Reisende umbuchen oder stornieren. Das müssen Sie beachten.
Fernverkehr mit weniger Fahrten aber längeren Zügen
Im Fernverkehr sind wie bei den letzten Streiks auch deutlich weniger Züge unterwegs als sonst. Um so viele Fahrgäste wie möglich zu befördern, setzt die Bahn nach eigenen Angaben nach Möglichkeit längere Züge ein. Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer sollten so oder so ihre Fernverbindung über die App oder im Internet checken.
Für Remagen und Andernach gelten auch hier zusätzliche Einschränkungen, weil wegen der regulären Arbeiten zwischen Köln und Bonn ohnehin gerade keine IC, EC oder ICE halten. Der komplette Fernverkehr wird ab Koblenz über die rechte Rheinseite umgeleitet.
Private Anbieter sind nicht vom Bahnstreik betroffen
Die privaten Betreiber sind erneut nicht vom Streik betroffen, weil sie entweder keine GDL-Mitglieder in ihren Reihen haben oder bereits eigene Tarifabschlüsse mit der Gewerkschaft erzielt haben. Alle Anbieter weisen aber darauf hin, dass es bei einzelnen Fahrten trotzdem zu Verspätungen oder kompletten Ausfällen kommen kann.
Denn einige GDL-Mitglieder sitzen auch in Stellwerken oder an anderen Leitungsstellen im Hintergrund. Außerdem seien die Züge meistens voller als sonst, weil im Ganzen weniger Bahnen unterwegs seien. Das könne die Einstiegs- und Ausstiegszeiten in die Länge ziehen.
Wellenstreiks: Das steckt dahinter
Der Streik endet am Freitag um 13 Uhr. Bis alle Züge im Nah-, Regional- und Fernverkehr wieder nach Plan fahren, wird es erfahrungsgemäß noch etwas länger dauern. Sollte es auch danach keine Einigung im Tarifstreit geben, hat die GDL bereits so genannte Wellenstreiks angekündigt.
Damit meint die Gewerkschaft eine Reihe von kurzfristigen Streiks. Diese werden dann nicht wie bisher einige Tage vorher angekündigt. Auch die Dauer und das Ende dieser Streiks würden nicht öffentlich kommuniziert, so Weselsky. Mit diesen Maßnahmen will die Gewerkschaft die Bahn so überraschen, dass auch der so genannte Notfahrplan, der bei allen Streiks eingerichtet wurde, nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.
Auch das abgespeckte Angebot der Bahn sei dann nicht mehr zuverlässig. Für Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer werde es damit noch unberechenbarer, da ihre Verbindungen auch kurzfristig ausfallen könnten.