In den insolventen DRK-Krankenhäusern in Neuwied, Altenkirchen, Hachenburg und Kirchen werden fast alle Mitarbeiter weiter beschäftigt. Die Standorte sollen sich nach den Plänen stärker spezialisieren.
Die vier Krankenhäuser und ein weiteres in Alzey sind seit einigen Monaten von der Insolvenz der Trägergesellschaft des Deutschen Roten Kreuzes Süd-West betroffen. Insgesamt arbeiten in den Krankenhäusern rund 2.500 Beschäftigte. 22 Angestellte bekommen nach Angaben des DRK keinen neuen Vertrag mehr in einem der Krankenhäuser. Fast allen von ihnen habe das Unternehmen aber ein anderes Jobangebot machen können, gaben die Verantwortlichen bekannt.
Die intensiven Verhandlungen zwischen der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz und dem Betriebsrat hätten sich gelohnt, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Manuel Gonzales nach einer Gläubigerversammlung. Das neue Personalkonzept biete allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine klare Perspektive und der Gesellschaft eine tragfähige Zukunft.
Umfangreiche Veränderungen für Krankenhaus-Standorte
Wie das DRK weiter mitteilt, ist der Grund für das Insolvenzverfahren die allgemein angespannte wirtschaftliche Situation. Die Trägergesellschaft des DRK sei auch durch die gestiegenen Energiekosten in finanzielle Schieflage geraten.
Um in Zukunft Kosten zu sparen, hat die Trägergesellschaft umfangreiche Veränderungen für die Krankenhäuser im Westerwald angekündigt. Das neue Konzept sieht demnach vor, dass sich die Standorte eher spezialisieren und medizinische Schwerpunkte setzen.
Im Krankenhaus in Hachenburg wird den Angaben zufolge trotz Widerstand aus der Bevölkerung Ende März die Geburtsstation geschlossen. Das Krankenhaus in Altenkirchen soll zu einem regionalen Gesundheitszentrum mit ambulanter Versorgung umgebaut werden. Ein Schwerpunkt soll künftig auf der Kinder- und Jugendpsychiatrie liegen.
Ambulantes OP-Zentrum und 24-Stunden-Notfall-Ambulanz in Altenkirchen
Nach Angaben des Landkreises Altenkirchen soll an dem Standort eine Tagesklinik mit einem ambulanten Operationszentrum entstehen, in dem chirurgische und internistische Eingriffe durchgeführt werden sollen.
Auch eine Schmerzambulanz sei geplant. Für Notfälle stünde eine 24-Stunden-Anlaufstelle zur Verfügung, auch 20 Betten für leichtere Fälle seien vorgesehen. Vor der Insolvenz gab es im DRK-Krankenhaus in Altenkirchen 170 Betten. Eine Innere Abteilung mit den bisherigen Operations-Kapazitäten werde es künftig in Altenkirchen nicht mehr geben.
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