Es weht ein Hauch von Silicon Valley durch Kaiserslautern. Sogenannte Elektrolyt-Lösungen für Batterien kommen ab sofort aus der Westpfalz. Der Markt wird sonst unter anderem von Herstellern aus Asien dominiert.
Riesige silberne Behälter sind draußen auf dem Gelände der Firma E-Lyte im Industriegebiet Nord in Kaiserslautern zu sehen. Hier produziert das Unternehmen ab sofort Batterieflüssigkeiten, sogenannte Elektrolyt-Lösungen. Ohne diese können Batterien nicht funktionieren. Oder wie Chemiker und Firmen-Mit-Gründer Stephan Röser sagt: "Sie sind das Herzblut einer jeden Batterie". Denn eine Batterie hat vier Teile. Darunter zwei Elektroden, ein Elektrolyt, welches flüssig sein kann und einen Separator. Die Elektrolyt-Lösung sorgt dafür, dass in der Batterie Strom fließen kann.
Batterieflüssigkeiten werden für viele Produkte gebraucht
Die Elektrolyt-Lösungen werden zum Beispiel bei der E-Mobilität, in der Robotik oder in der Medizintechnik benötigt. Die Anforderungen an die Batteriezelle hätten sich verändert, erzählt Stephan Röser. Früher hat man Batterien eher für kleinere Geräte gebraucht, wie zum Beispiel für Laptops oder Handys.
Heute müssen Batterien andere Dinge erfüllen. Laut Röser müssen sie besonders leistungsfähig sein. Bei der E-Mobilität gehe es um eine gewisse Reichweite. Das bedeutet zum Beispiel: Man soll mit einem Auto 400 Kilometer fahren können, ohne, dass man es nachladen muss.
Maßgeschneiderte Lösungen für Batteriezellen aus Kaiserslautern
Die Standard-Batterieflüssigkeit könne diese neuen Anforderungen nicht mehr erfüllen, so der Mit-Gründer. Die Firma E-Lyte kann jedoch nach eigener Aussage, je nach Bedarf, spezielle Elektrolyt-Lösungen produzieren. Am neuen Standort im Industriegebiet Nord in Kaiserslautern können demnach bis zu 20.000 Tonnen hergestellt werden. Damit sei auch eine unabhängige europäische Lieferkette gewährleistet und die Abhängigkeit vom asiatischen Markt sei verringert worden.