Sechs Hektar und 250 Millionen Euro: Ein Unternehmen aus Süddeutschland plant in Wittlich-Wengerohr eines der größten Batteriespeicherwerke Europas. Das gefällt nicht jedem.
In Wittlich-Wengerohr könnte bald ein riesiges Batteriespeicherwerk gebaut werden. Damit soll in Zukunft überschüssige Energie gespeichert werden, die durch Sonnen- und Windkraftanlagen erzeugt wird, sagt Georg Gallmetzer. Er ist der Geschäftsführer der Firma Eco Stor, die das Werk bei Wittlich bauen möchte.
Laut Gallmetzer kann diese Energie dann genutzt werden, wenn keine Sonne scheint oder der Wind nicht weht und somit kein Strom erzeugt werden kann. "In Zeiten, wo die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, braucht eine Industrienation wie Deutschland auch eine sichere, günstige und stabile Stromversorgung. Und eine Lösung sind hier diese Speicherkraftwerke."
500.000 Haushalte mit Strom versorgen
Das in Wittlich geplante Speicherwerk könne bis zu 600 Megawattstunden speichern und somit beispielsweise mehrere Stunden lang 500.000 Haushalte voll mit Energie versorgen, sagt Gallmetzer. Er betreibt bereits in ganz Deutschland kleinere Anlagen. Das Projekt in Wittlich-Wengerohr sei wegen seiner Größe bislang einzigartig. "Das Speicherwerk ist nach heutiger Lesart eines der größten Werke in Europa."
Bürgerinnen und Bürger äußern Sorge
Während einer Bürgerversammlung zum Thema in Wittlich-Wengerohr äußerten Bürgerinnen und Bürger sich zum Teil besorgt. Darunter Hans Georg Teusch. Ihn beschäftigt unter anderem der Lärm, der von der Anlage ausgehen könnte: "Ich will vor allem wissen, welche Auswirkungen die Anlage auf die Wohnqualität hat."
Anwohnerin Birgit Grünfelder blickt ebenfalls skeptisch auf das Projekt. Sie lebe bereits mehr als 20 Jahre in Wittlich-Wengerohr und habe in der Vergangenheit schon ansehen müssen, wie immer mehr Landschaft zugebaut wurde. "Wenn ich mit dem Fahrrad Richtung Wittlich oder Altrich fahre, würde ich an diesem Container vorbeifahren und nicht mehr an Wiesen - das ist für mich ein großer Unterschied."
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Wittlicher Stadtrat muss noch über Batteriespeicherwerk entscheiden
Der Geschäftsführer von Eco Stor, Georg Gallmetzer, will weiter mit den Bürgerinnen und Bürger im Gespräch bleiben und eine Lösung für die Probleme finden. Er ist aber auch davon überzeugt, dass seine Werke ein wichtiger Bestandteil der Energiewende sind, weil mit ihnen der Strom aus Wind und Sonne bedarfsgerecht eingesetzt werden könne.
Georg Gallmetzer hofft, Ende kommenden Jahres mit dem Bau der Anlage beginnen zu können. Am 12. Oktober wird zunächst der Stadtrat von Wittlich über die Pläne abstimmen.