Im nächsten Jahr feiert das Shopping-Center "K in Lautern" sein zehnjähriges Bestehen. Zum Jubiläum soll einiges neu werden, kündigt die Centermanagerin an. Damit sollen dann auch einige Leerstände der Vergangenheit angehören.
Der Wandel macht auch vor den Einkaufscentern nicht halt. Im "K in Lautern" ist das nicht zu übersehen. 20 der rund 100 Läden stehen derzeit leer, wie Cantermanagerin Sabine Friedrich dem SWR sagt. Corona habe gerade die Modebranche verändert. Und das sei auch in der Westpfalz zu spüren.
"Viele Unternehmen sind in den vergangenen Jahren aus dem Markt ausgeschieden, es gibt aber auch neue Marken", berichtet die Centermanagerin. Seit Anfang 2017 leitet sie das Shopping-Center des Betreibers ECE in Kaiserslautern. Bereits zuvor war Friedrich an anderen ECE-Standorten tätig, unter anderem in Plauen, Neu-Ulm und Ludwigshafen.
Auch Insolvenzverfahren stoppen Ladenvermietung im "K in Lautern"
Was sie positiv stimmt: "Es ist wieder eine größere Nachfrage auf dem Markt zu spüren." Auch für die Leerstände in Kaiserslautern gebe es Interessenten. Doch Ladenflächen direkt wieder zu vermieten, sei nicht einfach. So seien manche Unternehmen beispielsweise in Insolvenzverfahren. "Und so lange hier nicht alles geklärt ist, haben wir auch keinen Zugriff auf die Läden", erläutert Friedrich.
In anderen Fällen gebe es konkrete Vorstellungen der Interessenten, wie ein leer stehender Laden umgebaut werden soll. "Da müssen wir dann entscheiden, ob wir das auch machen und uns mit dem Interessenten einig werden", so die Centermanagerin.
Neues Konzept zum Geburtstag der Mall in Kaiserslautern
Über allem stehe zudem ein neues Konzept, das für das "K in Lautern" erarbeitet wird. Dabei will sich ECE auf ein verändertes Einkaufsverhalten der Menschen einstellen. "Die Mode spielt dabei nicht mehr die allererste Rolle", sagt die Centermanagerin - und fügt an: "Die Menschen überlegen derzeit ganz genau, wie sie ihr Geld ausgeben."
Das sei auch im Shopping-Center in Kaiserslautern zu spüren. Rund 25.000 Menschen werden im Schnitt wieder pro Tag in der Mall gezählt. "Damit sind wir wieder auf dem Niveau der Zeit vor Corona", berichtet Friedrich. Für die Umsätze in den Läden gelte das allerdings noch nicht.
Wie wird die Gastronomie in der Mall in Lautern künftig aussehen?
"Die Menschen wollen heutzutage eine gute Aufenthaltsqualität, wollen verweilen, sich wohlfühlen." Das gelte besonders auch für die Gastronomie. Solche Erkenntnisse spielen auch in einem neuen Konzept eine Rolle. Ebenso die Frage, wie künftig ein Entertainment-Programm in dem Einkaufscenter aussehen soll. Wie können die Menschen also beim Einkaufen unterhalten werden?
"Wir haben die Chance, nachhaltig etwas zu verändern", sagt Friedrich. In diese Überlegungen spiele auch die Frage mit rein, ob Dienstleister künftig auch in die Mall ziehen - beispielsweise Ärzte. Damit befasst sich das Centermanagement seit einiger Zeit. "Das muss aber alles zusammenpassen", betont Friedrich.
Mit Primark laufen Gespräche in Kaiserslautern
Die Modekette Primark hatte angekündigt, die Filiale in der Mall in Kaiserslautern im Herbst dieses Jahres zu schließen. "Wir führen hier Gespräche mit Primark", berichtet die Centeramangerin. Mehr könne sie dazu derzeit nicht sagen. ECE bereite sich grundsätzlich auch darauf vor, dass hier bald eine weitere große Fläche frei werden könnte.
Atelier der Stadt wird in der Mall entstehen
Bereits im Februar wird sich in dem Einkaufscenter etwas tun: Neben einem Schmuckgeschäft wird zudem die Stadt ein Atelier eröffnen. "Dort werden Künstler nicht nur ausstellen, sondern auch live arbeiten. Das wird eine spannende Sache", freut sich die Centermanagerin.
Nach Angaben der Stadt können die Menschen dort bei der Entstehung der Kunstwerke von vier bildenden Künstlerinnen und Künstlern dabei sein und sich mit diesen austauschen. "So werden auch viele Menschen in ihrem Alltag mit Kunst und künstlerischer Arbeit in Kontakt kommen, die sonst nicht so viel Gelegenheit dazu haben", sagt Christoph Dammann, der Leiter des städtischen Kulturreferates und Initiator des Stadtateliers sowie der Kooperation mit der Mall.
Gute Zusammenarbeit der Mall mit der Stadt
Generell lobt Sabine Friedrich die Zusammenarbeit mit der Stadt. Hier tue sich einiges, über weitere Ideen werde derzeit gesprochen. "Denn natürlich ist es auch in unserem Interesse, dass sich in Kaiserslautern etwas bewegt, dass die Menschen gerne zum Einkaufen in die Stadt kommen", erzählt sie - und fügt an: "Die Zeiten sind vorbei, dass man dem Kunden sagt, was er kaufen soll. Er entscheidet, was er will."
Polizei hat weiterhin Infostand in der Mall in Kaiserslautern
Neben alldem ist es Friedrich aber auch wichtig, Menschen in der Mall eine Chance zu geben, die mit einem guten Konzept etwas aufbauen wollen. Ein Beispiel: Im vergangenen Jahr sei eine junge Friseurmeisterin auf sie zugekommen, die auf der Suche nach einer Ladenfläche war. "Es hat mich total beeindruckt, mit welchem Mut sie alles angegangen ist." Seit November habe sie nun ihr erstes eigenes Geschäft im "K in Lautern".
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Sehr gut beschreibt die Centermanagerin auch die Zusammenarbeit mit der Polizei. Seit Dezember ist diese mit einem Informationsstand im Shopping-Center vertreten. "Die Polizei versucht damit bürgernah zu sein. Und wir spüren auch, dass das bei den Kundinnen und Kunden gut ankommt." Über das Thema Sicherheit in Kaiserslautern, speziell den Bereich an der Mall betreffend, wird seit einiger Zeit viel diskutiert.
Der Wandel wird im "K in Lautern" wohl bleiben
Die Kaiserslauterer Shopping-Mall hat eine Verkaufsfläche von 20.900 Quadratmetern. Auf eines müssen sich die Kundinnen und Kunden in der Zukunft wohl einstellen: In der Geschäftswelt geht es deutlich schnelllebiger zu. Wechsel der Läden, sagt Sabine Friedrich, werde es in Zukunft schneller geben, als man das von früher kenne.
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