Diebesgut und Räder von Betrunkenen

Polizei Kaiserslautern versteigert Fahrräder

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Autor/in
Verena Lörsch
Verena Lörsch

Räder mit turbulenter Vorgeschichte: Die Polizei Kaiserslautern hat eine Fahrrad-Auktion veranstaltet. Mit mäßigem Erfolg.

Philip (l.) und sein Vater Daniel (r.) aus Kaiserslautern sind zur Auktion gekommen, um ein Schnäppchen zu machen. Am Ende verlassen sie die Polizei-Auktion aber aber ohne ein Fahrrad.
Philip (l.) und sein Vater Daniel (r.) aus Kaiserslautern sind zur Auktion gekommen, um ein Schnäppchen zu machen. Am Ende verlassen sie die Polizei-Auktion aber ohne ein Fahrrad.

Ein Tasten nach dem Reifen, Probesitzen auf dem Sattel oder Herumfummeln an der Gangschaltung: Die Kaiserslauterer nehmen die 15 Fahrräder vor der Polizeiinspektion genau in Augenschein. An den Lenkern hängt das jeweilige Startgebot von 25 bis 600 Euro. Und dann beginnt die Auktion: "Startgebot 50 Euro für dieses echte Tüftler-Fahrrad. 60? Noch jemand 60? Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten. Verkauft."

Polizei Kaiserslautern lagert viele sichergestellte Räder

Dann schiebt Polizist Marc Fuchs dem neuen Besitzer sein knallorangenes Mountainbike herüber und bittet ihn dann zur Kasse. Es ist das erste Mal, dass er die Rolle des Auktionators einnimmt. Eigentlich ist Fuchs Leiter des Referats Haushalt und Finanzen beim Polizeipräsidium Westpfalz.

Jedes der Fahrräder, die hier in der Wiese vor der Polizeiinspektion nahe dem Hauptbahnhof liegen, hat seine ganz eigene, turbulente Geschichte, so Polizeisprecher Bernhard Erfort.

"Die meisten Räder hier stammen von Trunkenheitsfahrten. Die Fahrer haben ihre Räder einfach nicht mehr abgeholt. Außerdem sind gestohlene Fahrräder dabei."

Insgesamt 15 Drahtesel, darunter viele Mountainbikes und ein E-Bike standen zur Auktion des Polizeipräsidiums Westpfalz
Insgesamt 15 Drahtesel, darunter viele Mountainbikes und ein E-Bike, standen zur Auktion.

Teilnehmer hatten sich mehr von Fahrrad-Auktion in Kaiserslautern erhofft

An den zur Auktion stehenden Rädern sind die möglichen Bieter nur teilweise interessiert. "Der erste Eindruck ist ernüchternd, weil ich dachte, es wären viel mehr", sagt Dilon, der seinen Schwager wegen dessen Fahrrad-Expertenwissens mitgenommen hat.

"Wir wollten speziell mal nach einem E-Bike schauen. Aber da ist nur eines dabei. Und das ist uralt."

Ganz stolz ist der neunjährige Evans. Seine Eltern konnten sich gegen einen Mitbieter durchsetzen und verschafften ihm für 35 Euro den Zuschlag bei seinem Lieblingsrad.

Besonders viel Glück an diesem Tag hat Marlene, die mit ihrer kleinen Tochter bei der Polizei-Auktion vorbeigekommen ist. Kurz vor der Versteigerung senkt die Polizei dann nochmal das Startgebot – von 80 auf 25 Euro. Und Marlene schlägt zu.

Evans (9) hat für 35 Euro den Zuschlag bekommen. Die Eltern sind mächtig stolz.
Evans (9) hat für 35 Euro den Zuschlag bekommen. Die Eltern sind mächtig stolz.

Während der Auktion korrigiert das Team aus Fuchs' Referat mehrere Startgebote nach unten. Das Interesse der Bieter war zu gering.

Polizeipräsidium Westpfalz zieht Bilanz zur Fahrrad-Auktion

So haben am Ende der Versteigerung nur acht von 15 Fahrrädern einen neuen Besitzer oder eine Besitzerin gefunden. 620 Euro wandern so in die Landeskasse.

"Die übrig gebliebenen Fahrräder werden auf unserer Verkaufsplattform nochmal angeboten. Also dem ,Shop' des Polizeipräsidiums."

Das Polizeipräsidium Westpfalz hatte zur Auktion auf dem Philipp-Mees-Platz nahe des Hauptbahnhofs Kaiserslautern geladen.
Das Polizeipräsidium Westpfalz hatte zur Auktion auf dem Philipp-Mees-Platz nahe des Hauptbahnhofs Kaiserslautern geladen.
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