Fußball-EM

Ein unvergessliches Erlebnis: Junge aus Rockenhausen lief bei EM mit Nationalmannschaft ein

Stand
Autor/in
Maren Kaps

Es war ein Sonntag, den Oskar aus Rockenhausen wohl in seinem Leben nicht mehr vergessen wird: Beim EM-Spiel Deutschland gegen die Schweiz durfte er an der Hand eines Nationalspielers einlaufen.

"Ich war sehr aufgeregt!" Das erzählte Oskar Denne nach seinem großen Tag. Am Sonntag durfte er beim EM-Spiel Deutschland gegen die Schweiz mit den Nationalspielern vor 46.685 Zuschauern ins Stadion in Frankfurt mit einlaufen.

Hatte auch auf der Tribüne seinen Spaß: Der zehnjährige Oskar aus Rockenhausen beim EM-Spiel zwischen Deutschland und der Schweiz.
Hatte auch auf der Tribüne seinen Spaß: Der zehnjährige Oskar aus Rockenhausen beim EM-Spiel zwischen Deutschland und der Schweiz.

Es war ein langer Tag für den Zehnjährigen: Schon um 14 Uhr traf er sich mit den anderen Einlaufkindern im Stadion. Dort wurde auf dem Rasen alles einmal geprobt. Die Kinder wurden mit Kleidern ausgestattet und überbrückten die Zeit bis zum großen Auftritt unter anderem mit mehreren Runden Darts. 

Das Los entscheidet: Mit Florian Wirtz auf den Rasen

Dann entschied das Los darüber, welches Kind mit welchem Nationalspieler einlaufen wird. Und Oskar hatte Glück: Es wurde Florian Wirtz, einer seiner Favoriten. "Ich hätte mich aber über jeden Spieler gefreut", versichert er.

Am Abend, kurz bevor es ins Stadion ging, wechselte Florian Wirtz sogar ein paar Worte mit dem Jungen aus dem nordpfälzischen Rockenhausen. "Er hat mich gefragt, wie ich heiße und wie alt ich bin", sagte Oskar am Montagmorgen dem SWR.

Jubel über den späten Ausgleich der Deutschen Elf

Nachdem er kräftig die deutsche Nationalhymne mitgesungen hatte, ging es für Oskar zu seiner Mutter in den Zuschauerblock. Das Spiel-Highlight des Viertklässlers: Der späte 1:1-Ausgleich mit einem Kopfballtor von Niclas Füllkrug in der Nachspielzeit (90.+2).

Ein paar Tage zuvor: Kunstrasen unter den Füßen

Ein paar Tage zuvor hatte Oskar Denne noch den Kunstrasen des FV Rockenhausen unter den Fußballschuhen. Schon da gestand er: "Ich bin richtig aufgeregt. Es ist das erste Mal für mich. Ich weiß gar nicht, wie das ist, vor ein paar Tausend Menschen einzulaufen."

Ich bin richtig aufgeregt. Es ist das erste Mal für mich. Ich weiß gar nicht, wie das ist, vor ein paar tausend Menschen einzulaufen.

Bei der Fußball-EM auf dem Platz: Ein Highlight für den Fan

Wenn Oskar nicht auf dem Fußballplatz ist, kickt der Zehnjährige mit Freunden oder seinem kleinen Bruder im Garten. Hat der Viertklässler ausnahmsweise keinen Ball in der Nähe, macht er Musik bei einer Guggenmusikgruppe oder zockt abends mit Freunden. Aber Fußball hat den höchsten Stellenwert. Deshalb wird der Tag, an dem er mit der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt einlaufen durfte, für ihn unvergesslich bleiben. Auch seine Freunde aus der Mannschaft staunten. "Die anderen finden das sehr cool und sind vielleicht ein bisschen neidisch auf mich", sagte er.

Die Familie: Stolz wie Oskar

209 Plätze als Einlaufkind bei der EM hat ein Lebensmittel-Discounter an Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren verlost. Oskars Mutter hat an dem Gewinnspiel teilgenommen. Als die Zusage kam, war die Familie erst skeptisch, aber dann haben sich alle gefreut. Am Spieltag fuhr Oskar mit seiner Mutter nach Frankfurt. Die restliche Familie fieberte auf der Couch zuhause mit. "Das nimmt jetzt Ausmaße an, wie das müssen wir aufnehmen, das müssen wir gucken", sagte Vater Torsten vorab. "Wir hoffen, dass man ihn auch im Fernsehen zu Gesicht bekommt." Und das haben sie - mehrmals sogar.

Vater Torsten war früher selbst Einlaufkind

Auch Oskars Vater Torsten durfte früher einmal mit seinen Fußball-Helden ins Stadion einlaufen. Er versteht deshalb, was für ein besonderer Tag das für seinen Sohn war. "Unser Verein hatte die Möglichkeit, Spalier zu stehen, wenn die Spieler aus dem Spielertunnel kommen", sagte Torsten. "Und so Jungs wie Lothar Matthäus schütteln einem dann die Hand. Dann geht man nach Hause und denkt: "Ich wasch mir nie mehr die Hände."

Bei der EM 2024 in Deutschland läuft Torstens Sohn aus Rockenhausen im Donnersbergkreis in Frankfurt mit der Nationalmannschaft ins Stadion ein.
Sonst sitzt Torsten am Spielfeldrand in Rockenhausen im Donnersbergkreis. Jetzt bei der EM 2024 in Deutschland lief sein Sohn in Frankfurt mit der Nationalmannschaft ins Stadion ein. Auch Torsten war mal Einlaufkind und hatte ein besonderes Erlebnis mit Lothar Matthäus.

Spieler für Oskars EM-Auftritt steht noch nicht fest

Übrigens: Oskars Tipp ging am Ende nicht auf. Der Zehnjährige hatte auf ein 2:0 - natürlich für Deutschland - gehofft. Aber das ist nach so einem Erlebnis Nebensache...

Wer hatte die Idee mit den Einlaufkindern?

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