Ab Januar wird es in Landstuhl keine Bereitschaftspraxis mehr geben - das hat die Kassenärztliche Vereinigung beschlossen. Die Verantwortlichen in der Region sind entsetzt.
Der Verbandsbürgermeister von Landstuhl, Peter Degenhardt (CDU), nannte die Entscheidung "bedauerlich". "Da geht ein großes Stück Infrastruktur verloren", sagte er. Degenhardt erinnerte daran, dass die Praxis nicht nur Patienten aus Landstuhl, sondern aus dem gesamten Umfeld versorgt habe.
Für die Menschen in Landstuhl und Umgebung bedeute die Schließung, dass sie jetzt nach Kaiserslautern fahren müssten, wenn sie sich außerhalb der Sprechzeiten der Hausärzte behandeln lassen wollen. Dort sei die Bereitschaftspraxis aber am Westpfalz-Klinikum angesiedelt, es gebe eine "katastrophale Parksituation".
Klein: Mehr Patienten in Notaufnahmen der Krankenhäuser
Auch der Landstuhler Landtagsabgeordnete Marcus Klein (CDU) nannte die Schließung der Bereitschaftspraxis einen "schweren Schlag für die ambulante Versorgung in der Region". Er befürchtet, dass Patienten künftig eher zur Notaufnahme ins Nardini-Klinikum fahren könnten statt zur Bereitschaftszentrale in Kaiserslautern.
Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christoph Gensch, selbst Arzt aus Zweibrücken, sieht wegen der Entscheidung "die ambulante medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz in Gefahr". Er forderte von der Bundesregierung, die gesetzlichen Regeln anzupassen.
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Der Beschluss, einige Bereitschaftspraxen zu schließen, geht auf eine Entscheidung des Bundessozialgerichtes zurück. Es hatte im Oktober entschieden, dass nicht niedergelassene Ärzte im ärztlichen Bereitschaftsdienst, sogenannte Poolärzte, sozialversicherungsungspflichtig sind. Das bedeutet, sie müssen künftig von ihrem Verdienst Abgaben zahlen. Die Kassenärztliche Vereinigung hatte daraufhin angekündigt, den rund 430 Poolärzten in Rheinland-Pfalz zu kündigen.
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