Bis Mitte 2025 will der Kranhersteller Tadano sein Werk auf dem Zweibrücker Flughafengelände schließen. Auch einen Tag nach dem das bekannt wurde, herrscht Fassungslosigkeit und Unverständnis.
"Niemand hat etwas geahnt", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG Metall dem SWR. Es herrsche tiefe Betroffenheit. Zwei Werke hat der Kranhersteller Tadano in Zweibrücken - das Werk in der Dinglerstraße und das Werk Wallerscheid auf dem Flughafengelände. Und genau das wird bald geschlossen. Hunderte Arbeitsplätze sollen wegfallen. Das hat eine Sprecherin des Unternehmens dem SWR bestätigt. Zuerst hatte die Zeitung "Die Rheinpfalz" darüber berichtet.
"Die Leute sind traumatisiert" Betriebsrat und Gewerkschaft wollen gegen geplante Werksschließung von Kranbauer Tadano in Zweibrücken kämpfen
Bis Mitte 2025 will der Kranhersteller Tadano eins seiner Werke in Zweibrücken schließen. Die Mitarbeiter sind fassungslos und wollen dagegen kämpfen.
Bis spätestens Sommer 2025 soll das Werk schließen. Über die Pläne seien die Mitarbeiter am Mittwoch informiert worden, so die Tadano-Sprecherin. Die Nachricht habe die Mitarbeiter eiskalt erwischt, sagte der IG-Metall-Sprecher. Man sei fassungslos.
Tadano schließt ein Werk in Zweibrücken: "Niemand hat etwas geahnt"
Die Gewerkschaft werde die Entscheidung von Tadano nicht hinnehmen und für Alternativen kämpfen. Schließlich gebe es auch noch die Möglichkeit Kurzarbeit einzuführen. Darüber sei aber nicht gesprochen worden, so der IG-Metall-Sprecher. Das könne nicht sein. Für Donnerstag plane die Gewerkschaft zwei Versammlungen mit den Mitarbeitern, um über die aktuelle Situation zu sprechen.
Gründe für die Schließung des Werks Wallerscheid auf dem Zweibrücker Flughafengelände gibt es laut Tadano viele: sinkender Marktanteil, der immer größer werdende Wettbewerbsdruck und Probleme mit Lieferketten. Trotzdem trifft die Ankündigung die Region hart. Denn im Moment ist Tadano der größte Arbeitgeber in Zweibrücken. 1.200 Menschen sind dort beschäftigt.
Für Zweibrückens Oberbügermeister Marold Wosnitza (SPD) sind die Pläne des Kranherstellers ein "schwerer Schlag". Auch er sei von den Plänen am Mittwoch "kalt erwischt" worden und "bedauere die Entscheidung zur Schließung des Werkes von Tadano sehr", so OB Wosnitza. "Wir alle hatten die Hoffnung, dass durch die vor knapp drei Jahren erfolgreich beendete Insolvenz positive Weichen für die Zukunft des Zweibrücker Tadano-Standortes gestellt worden sind."
Kommentar zu geplantem Stellenabbau und Werksschließung Tadano in Zweibrücken: Vom Heilsbringer zum Totengräber
Die Pläne des Kranbauers Tadano sorgen für Wut in Zweibrücken. Während hier 400 Arbeitsplätze wegfallen sollen, soll das Werk in Lauf ausgebaut werden.
Wosnitza teilte außerdem mit, er hoffe, dass eine verträgliche Lösung für die Mitarbeitenden des Werkes gefunden werden kann. Er habe von Seiten der Stadtverwaltung jede mögliche Unterstützung angeboten und stehe hierzu in engem Austausch mit der Geschäftsführung, den Vertretenden der Gewerkschaft und der Agentur für Arbeit.
Kranhersteller Tadano: bislang größter Arbeitgeber in Zweibrücken
Mehr als 400 Arbeitsplätze sollen nach Angaben von Tadano in Zweibrücken abgebaut werden - dabei sei die übliche Fluktuation wie etwa Renteneintritt oder befriste Verträge berücksichtigt. Der Stellenabbau soll sich auf beide Standorte in Zweibrücken auswirken. Vor allem in der Produktion, aber auch im Vertrieb und in der Verwaltung. Teile der Produktion sollen in andere Tadano-Werke verschoben werden, heißt es.
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