Entwarnung nach dem Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben: Die Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, können jetzt wieder in ihr Zuhause zurück. In dem vom Feuer betroffenen Gebiet befindet sich keine Munition im Boden. Andernorts aber schon.
Es ist eine gute Nachricht für 350 betroffene Personen in Rodalben: Nachdem diese sicherheitshalber ihre Häuser verlassen mussten, gab Wolfgang Denzer (SPD), der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rodalben, nun bekannt, dass die Evakuierung aufgehoben.
Kampfmittelräumdienst hatte Munition im Waldboden vermutet
Zunächst hatte der Kampfmittelräumdienst in dem vom Brand betroffenen Gebiet Blindgänger und Munitionsbestände aus dem Zweiten Weltkrieg befürchtet. Doch hier gab es im Laufe des Nachmittags Entwarnung, weil sich herausstellte, dass sich das Feuer doch nicht so weit ausbreitete, wie zunächst vermutet.
Arbeiten bis zum Wochenende Live-Ticker: Waldbrand zwischen Rodalben und Pirmasens
Die Arbeiten rund um den mittlerweile gelöschten Waldbrand bei Pirmasens und Rodalben dauern an. Unser Live-Ticker ist nun beendet.
"Der Brandherd ist komplett außerhalb des Radius', wo mit Munition gerechnet wird", sagte Sven Rasehorn, der Technische Leiter des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz, dem SWR. Die Feuerwehr durfte das Waldstück zunächst nicht betreten.
Bei Pirmasens können aber durchaus Bomben im Waldboden sein
Das bedeute allerdings nicht, dass sich generell keine Munition in dem Waldgebiet zwischen Pirmasens und Rodalben befindet. Im Gegenteil: "Bomben, Wurfgranaten, Sprengranaten, Panzergranaten" würden im Boden vermutet, sagte Rasehorn. Karten, wo sich Munition im Boden befinde, gebe es "in Rheinland-Pfalz leider nicht. Die Kollegen haben Erfahrungswerte, wo sie zu Einsätzen hinmüssen. So war es auch in diesem Fall."
Munition im Wald kann auch an Oberfläche liegen
In Rheinland-Pfalz gebe es sehr viel Wald, in dem Bereich zwischen Pirmasens und Rodalben habe es Bodenkämpfe gegeben. "Deswegen liegt da auch noch viel. Bei Baustellen findet man es, im Wald liegt es halt noch", so Rasehorn. Solche Munition könne durchaus auch "oberflächig" vorhanden sein, Bomben dagegen auch in einer Tiefe von sechs Metern.
Da sich Sprengstoff und Feuer "nie gut verträgt", könne es bei Waldbränden auch des Öfteren zu solchen Einsätzen wie zwischen Pirmasens und Rodalben kommen. Mit Blick auf das Feuer entlang der Landesstraße 482 sagt der Einsatzleiter des Kampfmittelräumdienstes: "Wäre der Brandherd in einem anderen Radius gewesen, dann hätten wir mit reichlich Munition im Boden rechnen können."
Auch Förster haben bereits Munition im Wald gefunden
Jedes Jahr würden dem Kampfmittelräumdienst in Rheinland-Pfalz mehrere Sprengstofffunde aus Waldgebieten gemeldet. Solange "die Munition in Ruhe gelassen wird, geht davon keine Gefahr aus", sagte Rasehorn.
Auch Mitarbeiter des Forstamtes Westrich, zu dem das vom Waldbrand betroffene Gebiet gehört, hätten schon den Kampfmittelräumdienst gerufen, weil Munition im Wald gefunden wurde. Das sagt Daniel Koch, der Büroleiter des Forstamtes. Eine Überraschung sei dies keine gewesen. "Wir liegen hier in der Grenzregion zu Frankreich. Hier fanden Kampfhandlungen statt. Deswegen ist auch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich Munition im Boden befindet", sagte Koch.
Nach Begehung von LBM und Forst Nach Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben: Böschung "grundsätzlich sicher"
Forst und LBM haben die beim Waldbrand zwischen Pirmasens und Rodalben zerstörte Böschung kontrolliert. Sie sei "grundsätzlich sicher", sagte Volker Priebe vom LBM.