Der Unternehmer, der eine Privatstraße in Zweibrücken gekauft hat, ist erstmals vor Ort mit Presse und Anwohnern ins Gespräch gekommen. Dabei hat er nochmal bekräftigt, dass er sich zu Unrecht als böser Mensch dargestellt fühlt.
Nicht er und sein Bruder, die sich gemeinsam um ihre Geschäfte kümmern, seien das Problem, sondern die Stadt. Sie habe zugelassen, dass die Straße verkauft wird, sagt der Besitzer der Siebenpfeifferstraße in Zweibrücken, Yildirim Sevindik.
Deutsche und türkische Medien sprechen mit Eigentümer
Nicht nur deutsche Medien sind bei dem Termin in der Siebenpfeifferstraße in Zweibrücken angerückt. Auch türkische Medien haben es sich nicht nehmen lassen, die beiden Brüder zu Wort kommen zu lassen. Aziz Sevindik sagt, das sei nach der Aufregung in den vergangenen Wochen dringend notwendig.
"Es wird immer so dargestellt, als seien wir Erpesser und würden die Menschen hier in der Straße bedrohen", erklärt Aziz Sevindik. "Unsere Kinder werden ja schon darauf angesprochen, ob wir Anwohner hier schon zusammengeschlagen haben. Wir sind Unternehmer."
Siebenpfeifferstraße soll doch noch gesperrt werden Käufer äußert sich erstmals im Streit um Privatstraße in Zweibrücken
Im Streit um den Verkauf einer Privatstraße in Zweibrücken hat sich der neue Eigentümer gegenüber dem SWR zu Wort gemeldet. Er fühlt sich falsch verstanden - will die Straße nun aber doch teilweise sperren.
Eigentümer will für Weiterverkauf der Siebenpfeifferstraße 300.000 Euro
Bei einer Versteigerung haben die beiden Brüder die Straße für 2.500 Euro gekauft. Sie haben ein Bauunternehmen und verdienen ihr Geld mit Immobilien. Daher hatten sie auch vor, die Straße an die Anwohner zu verkaufen: 300.000 Euro standen im Raum. Die Anwohner schlagen das aber auch wegen der Folgekosten aus - allein eine mögliche Kanalsanierung könnte ca. 180.000 Euro kosten.
Obwohl die beiden Brüder stark in der Kritik stehen, wollen sie die Straße weiterhin verkaufen. Die Summe soll dann aber an Erdbebenopfer und krebskranke Kinder gehen. Damit wollen sie auch, wie sie sagen, rassistischen Vorurteilen entgegentreten. Inzwischen gehen die beiden Brüder nämlich davon aus, dass es vor allem viele Menschen störe, dass ein Unternehmer mit Migrationshintergrund die Privatstraße gekauft hat. Der Anwohner Fabian Homberg bekräftigt, das sei nicht so. In der Siebenpfeifferstraße würden viele Menschen verschiedener Nationalität wohnen und es herrsche ein gutes Gemeinschaftsgefühl.
"Wir haben keinerlei negative Emotionen - schon gar nicht gegenüber anderen Nationen. Das ist nicht unser Gedankengut und auch nicht unser Wertekorsett", so Fabian Homberg.
Unternehmer wollen Straße in Zweibrücken sperren lassen
Trotzdem wollen die Brüder die Straße demnächst einseitig sperren lassen. Den Anwohnern sei das aber sogar recht. Hauptsache jeder komme an sein Grundstück und am Ende sei es für die Kinder und Anwohner sogar sicherer, wenn es weniger Durchgangsverkehr gäbe. Wie bei der ersten angekündigten Straßensperrung - die folgenlos blieb - will die Stadt auch diesmal im Fall der Fälle eingreifen.
Streit um Siebenpfeifferstraße geht weiter Hat Käufer von Privatstraße in Zweibrücken mit Abriss gedroht?
Im Streit um eine Privatstraße in Zweibrücken ist kein Ende in Sicht. Der Käufer soll nun öffentlich gedroht haben, die Straße womöglich abreißen zu wollen.