In immer mehr Städten gehen die Menschen auf die Straße und setzen sich für Demokratie und gegen Rechtsextremismus ein. Auch im Westen der Pfalz.
In Kusel waren es am Samstag gleich zwei Versammlungen. Eine davon richtete sich gegen Rechtsextremismus und startete um 14 Uhr auf dem Koch'schen Markt. Sie wurde von der Kreisvorstandssprecherin der Grünen unter dem Namen "Demonstration gegen Rechts und gegen die AfD" angemeldet. Rund 250 Menschen nahmen teil. Die Demonstration war nach Angaben eines Pressesprechers des Polizeipräsidiums Westpfalz um 15:30 bereits beendet und verlief friedlich, es kam zu keinen besonderen Vorkommnissen.
Bürger in Kusel fordern Aufklärung des Todes eines Asylbewerbers
Die zweite Kundgebung in Kusel samt Demonstrationszug begann ebenfalls um 14 Uhr, allerdings am Kleinen Kreisel. Unter dem Motto "Wir fordern Aufklärung! – Was ist mit Hogir Alay passiert?" fordern Bürger aus Kusel, dass der Fall des verstorbenen Asylbewerbers Alay aufgeklärt wird. Der 24-jährige Kurde Hogir Alay ist 2023 aus seiner türkischen Heimat geflohen und kam in der Aufnahmeeinrichtung auf dem Windhof in Kusel unter. Dort wurde er Anfang November erhängt in einem Waldstück gefunden. Auf den Zug, an dem sich rund 35 Personen beteiligten, folgte eine Abschlusskundgebung.
Auch in der Südwestpfalz und Kaiserslautern Demonstrationen gegen rechts
Auf dem Schloßplatz in Pirmasens gab es am Samstagvormittag eine Demo gegen die rechte Szene. Nach Angaben der Polizei haben dabei etwa 100 Menschen friedlich demonstriert.
In Kaiserslautern gibt es auch eine Demo, aber erst am Samstag in einer Woche. Ebenfalls am 27. Januar findet in Zweibrücken eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus statt.
"Für die Demokratie - Gegen den Faschismus" 5.000 Teilnehmer bei Kundgebung gegen rechts in Koblenz
Etwa 5.000 Menschen haben am Samstag in Koblenz gegen Rechtsextremismus demonstriert. Das Motto lautete "Für die Demokratie - Gegen den Faschismus". Ein Bündnis mehrerer Parteien hatte zu dem Protest aufgerufen.
Stolperschwelle soll in Zweibrücken an Zwangsarbeiter erinnern
Die Mitglieder des Bündnisses Buntes Zweibrücken sagen, sie hätten schon lange vor dem Rechtsruck und dem Einfluss von Rechtsextremen gewarnt. Daher möchte die Initiative nach eigenen Angaben auf demokratie- und menschenfeindliche Ideologien der Rechten hinweisen und warnen. Im August soll daher in der Nähe des Amtsgerichts in Zweibrücken eine Stolperschwelle aus Messing entstehen. Diese Welle soll an die im Krieg ausgebeuteten Zwangsarbeiter in Zweibrücken erinnern.
Treffen in Potsdam zu "Remigration" "Widerliche Denke": Reaktionen aus RLP auf rechtsextremes Geheimtreffen
Ein Geheimtreffen von Rechtsextremen mit Beteiligung von AfD-Politikern hat bundesweit für Empörung gesorgt. Dort soll es unter anderem um einen Plan gegangen sein, massenhaft Menschen aus Deutschland auszuweisen. RLP-Innenminister Michael Ebling spricht von "widerlicher Denke".
Enthüllungen des Recherche-Netzwerks Correctiv bringt Menschen auf die Straße
Correctiv hatte über ein geheimes Treffen von AfD-Mitgliedern mit anderen einflussreichen Rechtsextremen in Potsdam berichtet. Dort waren offenbar Pläne geschmiedet worden, um Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland zu vertreiben. Diese Enthüllungen des Recherche-Netzwerks hatten viele Menschen dazu bewegt, sich öffentlich gegen rechts zu positionieren. Denn nach der Veröffentlichung der Correctiv-Recherchen kam es bundesweit zu Demonstrationen und Kundgebungen. Tausende Menschen setzten ein Zeichen gegen rechts und sprachen sich gemeinsam für Demokratie aus.
Auszeichnung für Toleranz und Zivilcourage Kandel: "Oma gegen Rechts" bekommt Zivilcourage-Preis verliehen
Für ihr "vorbildliches Engagement für Demokratie und Menschenrechte" bekommt die Kandler "Oma gegen Rechts", Inge Heimer, den Preis. Sie hatte Demonstrationen gegen Rechtsextremismus organisiert.
Deutschlandweit rund 1.000 Fälle 93 Rechtsextreme in RLP dürfen legal eine Waffe besitzen
Eine interaktive Karte des Netzwerks CORRECTIV zeigt, in welchen Landkreisen Rechtsextreme leben, die legal eine Waffe besitzen dürfen. Deutschlandweit sind das rund 1.000 Personen, in Rheinland-Pfalz 93.