In Ramstein hat es am Sonntag unter dem Motto "Ami Go Home" eine Demonstration gegeben. Die Teilnehmenden zogen vom Bahnhof bis vor die US Air Base - darunter Friedensgruppen, aber auch Teilnehmer aus der rechten Szene.
Die Teilnehmenden reisten aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich nach Ramstein. Unter ihnen fand sich ein breites Spektrum von Gruppen aus der Friedensarbeit, Reichsbürgern, sogenannten Querdenkern, Putin-Anhängern und rechten Verschwörungstheoretikern. Ihre Kernbotschaft: Die Amerikaner und die NATO seien Kriegstreiber.
Demonstranten vor Air Base zeigen Sympathie für Russland
Russland verteidige sich im aktuellen Konflikt lediglich. Sie forderten, die Sanktionen gegenüber Russland einzustellen. Außerdem wurde auf zahlreichen Plakaten auch ein Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine und ein Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus Deutschland gefordert. Eine ähnliche Demo hatte es zuvor bereits in Berlin gegeben.
Die Demonstrierenden versammelten sich zunächst am zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Ramstein. Von dort aus zogen sie geschlossen durch den Ort bis vor den Verkehrskreisel an der Zufahrt zum Westgate der Air Base. Nach einer Abschlusskundgebung löste sich die Demonstration dort auf.
Polizei sicherte Demo in Ramstein mit Großaufgebot
Nach Angaben der Polizei verlief die Demo friedlich und ohne besondere Vorkommnisse. Die Ordnungskräfte waren mit einem Großaufgebot in Ramstein vor Ort. Wegen des Demonstrationszugs mussten einige Straßen zeitweise gesperrt werden. Dadurch kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Evangelische Kirche der Pfalz distanziert sich von Demo in Ramstein
Dass vor der Air Base für Frieden demonstriert wird, ist nicht ungewöhnlich. Die Friedensinitiative Westpfalz lädt gemeinsam mit der Evangelische Kirche der Pfalz monatlich zu einem Friedensgebet vor der Air Base ein. Von der jetzigen Veranstaltung hatte sich die Evangelische Landeskirche allerdings bereits im Vorfeld distanziert. Ihre Begründung: Es seien auch Redebeiträge von Personen vorgesehen, die bisher mit nationalistischen, teils offen rechtsradikalen Äußerungen und Gedanken aus der Querdenker- und Reichsbürger-Szene aufgefallen seien.
"Wir unterstützen alle Friedensbewegten, die für ein schnelles Ende von Gewalt und Krieg eintreten", sagte Gregor Rehm, Referent für Friedensarbeit der Evangelischen Kirche der Pfalz. "Doch wir nehmen klar Stellung gegen jede Form der Menschenverachtung, gegen rassistische, nationalistische und rechtsradikale Haltungen, sowie gegen pauschale Verurteilungen von Menschen."